Valentin

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Das Salzburger Valentinstag-Pärchen 2017 der Salzburger Wirtschaftskammer Eva Kübler und Lukas Zachhalmel

Der Valentinstag, der jedes Jahr am 14. Februar gefeiert wird, geht auf den Tagesheiligen Valentin zurück, dessen Gedenken bis zur Kalenderreform 1972 an diesem Tag begangen wurde, dessen Lebensgeschichte aber von vielen Vermutungen geprägt ist.

Der alte Lichmesstag

Nach ostkirchlichen Vorbild gerechnet ist der 14. Februar eigentlich der alte Lichtmesstag, gerechnet vom alten Weihnachtstag, Epiphanie (Dreikönigstag). Als Beleg dafür zitiert Dietz-Rüdger Moser[1] eine Antiphon, die für den Lichtmesstag vorgeschrieben war: Schmücke Dein Gemach, Zion, und empfange den König Christus. Daraus hätte sich das Patronat des Heiligen für Verliebte samt dem Brauch des Blumenschenkens bilden können.[2]

Bischof Valentin von Terni

Der Name wird zumeist von der Legende um Bischof Valentin von Terni (Region Umbrien in Italien) abgeleitet, der als christlicher Märtyrer im dritten Jahrhundert nach Christus starb. Er traute angeblich Verliebte, darunter Soldaten und Dienstboten, die nach damaligem kaiserlichem Befehl unverheiratet bleiben mussten. Zudem schenkte er, so die Überlieferung, frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten. Ehen, die von ihm geschlossen wurden, standen unter einem guten Stern. Auf Befehl Kaiser Claudius’ II. wurde er am 14. Februar 269 wegen seines christlichen Glaubens enthauptet.

Fest der "Lupercalia"

Der 14. Februar wird auch mit dem römischen Fest der "Lupercalia", das vom 13. bis 15. Februar stattfand, in Verbindung gebracht. Dieses war dem Herdengott Faunus gewidmet, der den Beinamen Lupercus, "Wolfsabwehrer" führte, und wurde mit Umlaufbräuchen, Reinigungs- und Fruchtbarkeitsriten gefeiert.

Im westeuropäischen Raum (England, Frankreich, Belgien) gilt der Valentinstag seit dem Ende des 14. Jahrhunderts als "Love Day". Einen Beleg dafür liefert Geoffrey Chaucers Gedicht "The parliament of Fowls" (Das Parlament der Vögel) von 1382, eine heitere Allegorie um eheliche Treue und Untreue anlässlich der Vermählung König Richards II. "Seit dem 15. Jahrhundert sollen in England Valentinspaare zur Anbahnung adeliger Ehen ausgelost worden sein. Diese sollten sich schreiben, Blumengeschenke machen und einander am Valentinstag treffen", so swiki:Ulrike Kammerhofer-Aggermann, Leiterin des [[|swiki:Salzburger Landesinstitut für Volkskunde|Salzburger Landesinstituts für Volkskunde]].

Ab den 1950er-Jahren wurde von einem europaweiten Blumenversanddienst das Schenken von Blumen am Valentinstag auch in den deutschsprachigen Ländern besonders propagiert, seit den 1970er-Jahren mit steigendem Erfolg. Heute zählt der 14. Februar zu den umsatzstärksten Tagen des Blumenhandels, wobei auch Süßigkeiten in Herzform oder symbolischen Verpackungen sowie anlassbedingte Kreationen weiterer Branchen besonders beworben werden.

"Der Valentinstag bildet heute ein Ritual-Gemenge aus antiken und legendarisch-christlichen Einflüssen, gemischt mit modernen Bedürfnissen sowie kommerziellen Interessen im Umfeld des Liebes-Marketings", so Michael Greger vom Salzburger Landesinstitut für Volkskunde.

So kam es, dass sich römische Traditionen mit Legenden christlicher Märtyrer und modernen Anliegen vermischten und heute noch in abgewandelten Formen Geschichte machen.

Im Ennstal

Neben Verkaufsaktionen gab und gibt es immer wieder Veranstaltungen am Valentinstag, wie beispielweise in den 2000er Jahren einen Valentinskilauf und Nachtrodeln auf der Galsterbergeralm in Pruggern[2].

Auch ein Valentins-Eisschießen ist seit 1999 in Weißenbach bei Liezen bekannt, das allerdings auch schon einige Tage vorher stattfinden kann.

Quelle

Einzelnachweise

  1. in Bräuche und Feste im christlichen Jahreslauf, 1993, Styria, edition kaleidoskop
  2. 2,0 2,1 Quelle Buch Brauch und Jahr neue und überlieferte Bräuche im Bezirk Liezen


Ein Beitrag im Rahmen des Leader-Projekts "Heimatkunde - heimatkundig"
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