Kulm (Ennstal)
Der Kulm ist eine Erhebung 918 m ü. A. am Talboden des Ennstal im Gemeindegebiet von Aigen im Ennstal.
Allgemeines
Der Kulm gehört zur Gemeinde Aigen im Ennstal. An seiner Südwestseite liegt die Ortschaft Sallaberg am Kulm, im Süden Schlattham, im Osten das Gemeindezentrum von Aigen im Ennstal und im Nordosten die Ortschaft Hohenberg. Der Putterersee liegt südöstlich des Kulms.
Nördlich des Kulm verlaufen die Gemeindegrenze zu Irdning-Donnersbachtal und die Ennstal Straße (B 320).
Geologie
Der Kulm ist geomorphologisch als Rundhöcker zu bezeichnen.
Entstehung
Im breiten Abschnitt des Mittleren Ennstals ragt der Kulm als markante Erhebung aus dem Talboden. Geologisch ist er der Grauwackenzone zuzuordnen.
Die Würm-Kaltzeit führte bislang zur letzten großen Vergletscherung im Bezirk Liezen. Im Hochglazial vor ca. 20 000 Jahren erreichte der Ennsgletscher sein Maximum und bewegte sich von Westen kommend in Richtung Osten bis in das Gesäuse. Im Bereich vom Kulm reichte die Eisdecke bis etwa 1.500 m Seehöhe und begrub den heute 918 m hohen und damals wohl noch etwas höher gewesenen Berg unter sich. Durch die Bewegung des Gletschers wurde der Kulm vom Eis und Moränenmaterial sukzessive zu einem stromlinienförmigen Körper modelliert. Seine flache Flanke im Westen kennzeichnet die Luv-Seite und der steile Abbruch im Osten die Lee-Seite. An der Luv-Seite kratzte das Moränenmaterial den Felsuntergrund und es entstand ein flacher, mit Gletscherschliff bedeckter Anstieg. Die Lee-Seite hingegen wurde durch Frostsprengung verwittert und stufenförmig abgetragen.
Geschichtliches
Der Kulm wurde früher nach der an seinem Fuße liegenden Ortschaft Hohenberg genannt.
Verweise
Das Schloss Trautenfels (Universalmuseum Joanneum) präsentierte von 19. März bis 31. Oktober 2016 die Sonderausstellung Landschaft ist Bewegung, in der unter anderem auch der Rundhöcker Kulm thematisiert ist.
Bilder
- Kulm (Ennstal) – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
Weblink
- Position auf AMap (korrigierter neuer Link, Datenstand, 14. März 2023)
Quellen
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hatte, stimmen aktuell noch nicht alle EnnstalWiki-AMap-Weblinks, sofern nicht beim Link auf eine bereits erfolgte Aktualisierung hingewiesen wird.
- GIS (gis.stmk.gv.at Grenzen - Regionale Gliederung)
- Schmid, W. & Modrijan, W.: Fundberichte aus Österreich 5, 1946/50, 84, Wien, Bundesdenkmalamt, 1959
- Fritz, I.: Landschaft ist Bewegung. Geologie und Klima modellieren den Bezirk Liezen in Da schau her, 2|2016|37 Jg., 3-7,