Klimanotstand

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Am 24. Mai 2019 hatte Ernst Walter Schrempf in seiner Eigenschaft als kommunaler Klimaschutzbeauftragter den Antrag auf Ausrufung des Klimanotstandes bei den Gemeinden Michaelerberg-Pruggern, Sölk und Öblarn gestellt.

"Klimanotstand" lässt die Wogen hochgehen

Ein Beitrag in der Regionalzeitung "Der Ennstaler" vom 21. Juni 2019 ungekürzt:

Hannes Huber, Bürgermeister von Michaelerberg-Pruggern hatte Schrempf im Zuge seines EU-Wahl-Besuches bei der Gemeinde zugesagt, den Antrag bei der nächsten GR-Sitzung zu behandeln.

Als erste Gemeinde in Österreich hat Michaelerberg-Pruggern am 13. Juni 2019 den "Klimanotstand" ausgerufen. Der Beschluss, der im 15-köpfigen Gemeinderat einstimmig gefasst wurde, ließ in den Tagen darauf die Wogen hochgehen. Befürworter und Kritiker halten sich die Waage – während die einen eine Signalwirkung darin sehen, sprechen die anderen von einem Marketing-Gag.

Neben dem Antrag von Schrempf lieferte der Bürgermeister in der ORF Sendung "Im Zentrum" am Sonntagabend, den 16. Juni eine weitere Begründung zum medienwirksamen Schritt: "Wir sind der Meinung, dass es nicht fünf, sondern zwei vor Zwölf ist." Gefragt nach künftigen Maßnahmen sagte Huber: "Konkrete Maßnahmen anzubieten wäre jetzt noch zu früh." Weiter arbeiten will man laut Bürgermeister aber am Ausbau der Bioenergie.

Dazu merkte er an, dass in Pruggern vor über zehn Jahren ein Bioheizwerk errichtet wurde, das die örtliche Schule, den Kindergarten und Vereine mit Strom versorgt. Die Gemeinde ist auch in verschiedenen Verbänden engagiert, etwa um den Wald "klimafitter" zu machen, so Huber.

In den letzten Tagen wurden aber auch viele kritische Stimmen zum Vorgehen der Gemeinde laut. An der Sitzung teilnehmende Gemeinderäte ließen auch durchblicken, dass sie "eigentlich nicht wussten, über was sie da abstimmten", oder was der Begriff Notstand bedeutet – zur Erklärung: Notstand ist der Zustand gegenwärtiger Gefahr für rechtlich geschützte Interessen, dessen Abwendung nur auf Kosten fremder Interessen möglich ist.

Fakt ist, dass sich das Klima in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert hat – die Erderwärmung lässt sich nicht von der Hand weisen. Worüber Experten jedoch nach wie heftig streiten, ist der Grund für den Klimawandel.

Die große Mehrheit der Experten ist überzeugt davon, dass die Menschheit durch Nutzung fossiler Brennstoffe, Abholzen von Regenwäldern und Viehzucht zunehmend das Klima und die Temperatur auf der Erde beeinflusst. So erhöht sich die Menge der in der Atmosphäre natürlich vorkommenden Treibhausgase enorm, und dies verstärkt den Treibhauseffekt und die Klimaerwärmung.

Andere Experten wiederum sprechen von den "Vorboten einer bevorstehenden Eiszeit".

Tatsache ist, dass seit 1880 weltweit ein Temperaturanstieg von einem Grad Celsius registriert wurde. In Österreich beträgt dieser Anstieg jedoch bereits jetzt zwei Grad Celsius. Der CO2-Gehalt in der Luft steigt an und im selben Maße auch die Erdoberflächentemperatur. Dass es Österreich, im Speziellen den inneralpinen Raum, besonders hart trifft, hat laut Experten zwei Gründe: die kleineren Landregionen erwärmen sich grundsätzlich stärker als große Meeresregionen, was nicht zuletzt mit Schnee und Eis zu tun hat. Beide ziehen sich immer weiter zurück und reflektieren das Sonnenlicht nicht mehr zurück ins Weltall. Es bleibt auf der Erde. Der Boden saugt folglich die Sonnenstrahlen auf und wird wärmer – massiv wärmer. Deshalb schreitet die Erwärmung bei uns doppelt so schnell voran als im globalen Durchschnitt.

Wenn man die Klimalupe nun über die Steiermark legt, wird es noch drastischer. Bis in die 1970er-Jahre lag das Sommer-Temperaturmittel bei 18 Grad Celsius. Mittlerweile hält man im Südosten der Grünen Mark bereits bei 21 Grad Celsius. Der Temperaturanstieg um drei Grad Celsius führt dazu, dass es um bis zu 30 Prozent mehr Niederschlag im Fall eines Unwetters geben kann.

Großen Einfluss auf das Klima dürfte, darin sind sich wiederum alle Experten beinahe einig, zum einen der extreme Flugverkehr – im vergangenen Jahr verzeichnete die Luftfahrt weltweit knapp 3,8 Milliarden Passagiere, dazu waren Schätzungen zufolge knapp 23 600 Passagier- und Frachtmaschinen registriert – und zum anderen der boomende Kreuzfahrtschiff-Tourismus haben.

Beides sind heiße Eisen, die von der Politik so gut wie nicht angegriffen werden. Eine Vorbildrolle nimmt in diesem Zusammenhang die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg ein, die zumindest innerhalb Europas mit dem Zug in Großstädte fährt, um für eine konsequente Klimapolitik zu werben. Und trotzdem gibt es auch hier eine Kehrseite: die von ihr ausgelösten "Schulstreiks für das Klima", die inzwischen zur globalen Bewegung "Fridays for Future" gewachsen sind, erwecken immer mehr den Anschein, dass sie von Links-Aktivisten als politische Bühne missbraucht werden.

Anmerkung

Anmerkung zum letzten Satz dieses Zeitungsberichtes: Diese von der Redaktion des Ennstalers formulierte Vermutung des Missbrauches durch Links-Aktivisten ist nicht die Meinung von Ernst Walter Schrempf, die Tatsache Klimaerhitzung entspricht einem globalen Notfall.[1]

Quelle

Weblink

Einzelnachweis

  1. Quelle Benutzer:EWS