Emanuel Stöckler

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Emanuel Stöckler, 1885
Ausseer Bauern in der Pfarrkirche, eine Messe beiwohnend, 1882
Zur Marienandacht im Mai

Emanuel Stöckler (* 24. Dezember 1819 in Nikolsburg, Mähren; † 5. November 1893 in Zwölfmalgreien, heute Bozen in Südtirol) war ein österreichischer Maler.

Leben

Ein Auszug aus einem Text von Victor Konscheggvom 20. Jänner 1885, veröffentlicht in Österreichische Kunst-Chronik:

Stöckler wurde von seinem Vater (die Mutter starb in des Buben frühester Jugend) für den ärztlichen Beruf bestimmt und absolvierte das Gymnasium des Piaristenkollegiums seiner Vaterstadt. Frühzeitig jedoch regte sich in dem Knaben die Liebe zur Kunst, und in zahlreichen Köpfen und ganzen Figuren, die er während seiner Studienzeit teils in Öl, teils in Aquarell malte, bestätigte sich seine eminente künstlerische Anlage. Nach harten Kämpfen wusste er es durchzusetzen, dass er die Künstlerlaufbahn einschlagen durfte, und als achtzehnjähriger junger Mann kam er an die Wiener Akademie.

1839 unternahm er eine Reise in die Schweiz und dann nach Italien, später als Begleiter Thomas Ender’s, einer seiner künstlerischen Lehrmeister, eine Reise in den Orient, hielt sich dann einige Zeit in Rom, hernach mehrere Jahre in Paris auf und besuchte von hier aus auch das britische Inselreich. Bei der Besichtigung der 'art treasure exhibition, die gerade damals (es war im Jahre 1854) in Manchester stattfand, begeisterten die vielen herrlichen Aquarelle der Ausstellung den durch die großen Kunstreisen bereits gereiften Künstler derart, dass er beschloss, sich der Aquarelle-Malerei zu widmen.

Er ließ sich in Venedig, der Aquarellstadt par excellence mit ihren wasserumspülten Prachtbauten dauerhaft nieder. Durch den freundschaftlichen Verkehr mit Ludwig Passini angeregt, schuf hier der Künstler eine stattliche Reihe der herrlichsten Bilder und erwarb sich hier den hohen Grad der glücklichen technischen Behandlung des Aquarells, durch die er so ausgezeichnet ist.

Die damals in Nizza lebende kunstsinnige Tochter Kaiser Nicolaus I. von Russland, Marie Nicolajevna, die Witwe Max Eugen's, Herzogs von Leuchtenberg und Eichstädt, lernte hier Stöckler kennen, und angezogen durch die eminenten Arbeiten, die Stöckler vorlegte, dokumentierte die Großfürstin, deren feiner Kunstsinn sich in der herrlichen Bildersammlung, der Galerie Leuchtenberg, die ihr Schwiegervater als Vizekönig von Italien erwarb, auf das Beste ausgebildet hatte, ihre Vorliebe für Stöckler dadurch, dass sie ihn einlud, in festen Verband zum russischen Hofe zu treten. So interessant dann auch die folgenden Jahre für ihn waren, so wenig bekannt wurde er aber durch nur seine Tätigkeit am Hof.

Durch die Heirat mit Albertine, der liebenswürdigen Tochter der namentlich in ärztlichen Kreisen bestbekannten Arztwitwe Therese Pabst, kam er in den Besitz des Teichschlössl am Wasnerweg in Aussee, das nun sein ständiger Aufenthaltsort wurde.

Emanuel Stöckler hatte mit Albertine zwei Kinder.

Werke, die im Ausseerland entstanden

siehe Ausseer Bauern in der Pfarrkirche, eine Messe beiwohnend

Weitere Bilder:

  • Die alte Sacristei in der Pfarrkirche zu Ausssee, dieses Bilder findet sich im Album der Österreichischen Künstler, das diese dem Kronprinz Rudolf anlässlich seiner Vermählung schenkten
  • Die Kartenspieler
  • Almdirnen am Weg ausruhend
  • "Beschwerlicher Gang zur Schule"
  • zwei Ausseer Studienköpfe waren im Besitze des Geheimrats von Chlumecky und zwei andere besaß Dr. Sassi in Wien.

Quellen

  • Bilder-Welt, 4. Jahrgang 1933, Nr. 1, 8. Jänner
  • ANNO, Österreichische Kunst-Chronik, Ausgabe vom 28. Februar 1885, Seite 6
  • ANNO-Suche, Einträge in Kurlisten in Bad Ischl