Die Lawine vom Thörlbrunn

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Die Lawine vom Thörlbrunn ging am 10. Februar 1877 vom Grimming ab und forderte ein Menschenleben.

Geschichte

Die Lawine von Thörlbrunn im Jahre 1877 ist eine der ersten gut dokumentierten Lawinenabgänge vom Grimmingstock und war eine sogenannte Staublawine, welche vor allen durch die Zerstörungskraft der Druckwelle in Erinnerung blieb.

Ereignis

Am frühen Morgen des 10. Februar 1877 ging vom sogenannten Thörlbrunn eine Staublawine ab. Diese teilte sich auf einer Höhe 600 bis 700 Meter und ein kleiner Teil ging Richtung Untergrimming ab. Der Hauptteil verschüttete die Poststraße über eine Länge von 40 Meter und eine Höhe von zwei bis drei Meter.

Auf einem Fuhrwagen befand sich die 74jährige Rosalia Kübler aus Irdning, sie war auf der Stelle tot. Eine junge Frau, die neben den Wagen herging, wurde schwer verletzt. Der Wagen wurde Richtung Grimmingbach geschleudert. Von den vier Pferden, waren zwei auf der Stelle tot, die anderen zwei schwer verletzt. Der Kutscher wurde ebenfalls in den Grimmingbach geschleudert und konnte sich erst nach einigen hundert Metern verletzt aus den Bach retten. Ein Junge mit Schlitten konnte sich unverletzt retten.

Die Lawine hatte eine solche Kraft, dass durch den Luftdruck im Umkreis von 500 m kein Baum heil blieb. Obwohl, etwas entfernt von der Lawine soll ein Anwohner aus Lessern, nur durch Festhalten am Zaun verhindert haben können, dass er durch den Luftdruck weggetragen wurde. Auch wird berichtet, dass es selbst in Wörschachwald durch diese Staublawine dunkel wurde.

Die Poststraße wurde in kurzer Zeit freigeräumt, da es durch den Eisenbahnbau eine Hundertschaft an Arbeitern vor Ort gab, die die Straße in Rekordzeit freischaufelten.

Auswirkung

Anhand der Zeitungsberichte über den Lawinenabgang von 1877 kann man davon ausgehen, dass es bereits 1876 und zehn Jahre davor zu einen Lawinenabgang vom Thörlbrunn gekommen ist. Zusammen mit den vorgegangenen Lawinenabgängen war der Lawinenabgang vom Grimming vom Februar 1877 wohl der reale Hintergrund zu der Sage Das Grimmingmandl und die Eisenbahn.

Peter Rosegger baute das Ereignis in seiner touristischen Plauderei über das Ausseerland ein.[1] Indem er die Eisenbahnen über den Streckenverlauf streiten lässt. Wobei die Westbahn bemerkt:

"also dort wo wie von einen Kirchendache ganze Schneefelder niederstürzten, und eben erst im letzten Frühjahr eine ungeheure Schneelawine einen ganzen Wald niedergerannt, ein Menschenleben vernichtet und Ross und Wagen erschlagen hat."

Bilddokument der Zeit

  • Die Lawine wurde durch Ing. Hans Haas aus Mitterndorf grafisch dargestellt[1]
  • Bilder im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek: Eisenbahnlehne Richtung Lessern-Bild von Anton Curada[2]

Quellen

  • Sterbematrike der Pfarre Pürgg, Nachschau Christine Reiter
  • Internetreserche Christine Reiter in der Österreichische Nationalbibliothek online (ANNO)
  • ANNO, Salzburger Tagblatt, Ausgabe vom 15. Februar 1877
  • ANNO, Grazer Volksblatt, Ausgabe vom 13. Februar 1877
  • books.google.at Neues Bayrisches Volksblatt
  • books.google.at Tagespost Graz

Einzelnachweise