Dachsteinunglück 1921

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Beim Dachsteinunglück 1921 kamen sieben Personen aus Ebensee am Traunsee während eines Schneesturms ums Leben.

Ereignis

Der Gymnasialprofessor Dr. Lukas Schaller, sein Bruder, Oberlehrer Ferdinand Schaller, Lehrer Richter, Oberingenieur Sitte, die Lehrerinnen Fräulein Deubler und Heger, sowie die Ebenseer Kaufmannstochter Fräulein Frei, unternahmen am 14. Februar 1921 eine Skitour in das Dachsteingebirge. Sie wollte am Sonntag von Hallstatt auf die Trugalm und von dieser zur Adamekhütte. Am Dienstag wollten sie wieder in Ebensee zurück sein.

Jedoch auch der Mittwoch verstrich, ohne dass die Gruppe heimgekehrt wäre. Am 21. Februar wurden dann die Verunglückten nur zwanzig Minuten von der Simony-Hütte entfernt erfroren gefunden. Sie dürften beim Überqueren einer Schneewächte in diese abgestürzt sein. Dabei dürften die Skier der Verunglückten gebrochen sein und sie am Aufstehen gehindert haben.

Der Ennstaler berichtete

Im Dachsteingebiet erfroren

Sieben Skifahrer im Schneesturm umgekommen

Aus Ischl wird vom 19. d. M. gemeldet: Eine Gesellschaft bestehend aus sieben Personen aus Ebensee, dem Gymnasialprofessor Dr. Lukas Schaller, der an einer Wiener Anstalt tätig ist, seinem Bruder, dem Oberlehrer Ferdinand Schaller, dem Lehrer Richter, Oberingenieur Sitte, den Lehrerinnen Fräulein Deubler und Heger sowie der Ebenseer Kaufmannstochter Fräulein Frei, unternahm vorigen Sonntag von Hallstatt aus eine Skitour in das Dachsteingebiet. Sie marschierten über die Trugalm zur Adamek Hütteund sollten Dienstag wieder in Ebensee eintreffen. Es verging jedoch der Mittwoch ohne daß auch nur ein Mitglied der Partie nach Ebensee zurückgekehrt wäre.

Am 21. d. M. wurden die Verunglückten in der Nähe der Simonyhütte, also nahe ihrem Ziele, erfroren im Schnee entdeckt.

Sie dürften beim Ueberqueren einer Schnnewächte in dieselbe gestürzt sein. Hiezu trat noch der Umstand, daß die Ski der Verunglückten gebrochen, die Abgestürzten konnten sich offenbar nicht mehr erheben und sind erfroren. Fünf Leichen lagen in einer Gruppe zusammen, zwei weiter davon entfernt. Die Fundstelle ist zwanzig Minuten von der Simony Hütte entfernt. Die Skifahrer haben noch bei schönem Wetter die Tour von der Adamek Hütte zur Simony Hütte angetreten und sind erst in der nächsten Nähe der Simony Hütte vom Schneetreiben erfaßt worden, sie wiesen keinerlei Verletzungen auf. Die Leichen wurden nach Hallstatt abtransportiert und von da nach Ebensee überführt, wo die Beisetzung stattgefunden hat.

Hinweis

Wir haben in diesem Absatz die Originalschreib- und ausdrucksweise des "Ennstalers" übernommen und bitten keine grammatikalischen oder Rechtschreibfehlerkorrekturen vorzunehmen.

Quelle

  • Der Ennstaler, Sonderausgabe 100 Jahre Der Ennstaler, August 2006