Seltene Nutztiere der Alpen

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Titelbild Buch Seltene Nutztiere der Alpen

Buchtipp Seltene Nutztiere der Alpen, 7 000 Jahre geprägte Kulturlandschaft.

Autor: swiki:Günter Jaritz
Verlag: swiki:Verlag Anton Pustet
Erscheinungsjahr: 2014
ISBN 978-3-7025-0744-2

Text vom Verlag

Dieses reich illustrierte Standardwerk behandelt erstmals alle autochthonen Nutztierrassen des Alpenbogens. Der Autor bereiste drei Jahre lang die verschiedenen Regionen der Alpen, um die ursprünglichen Verbreitungsgebiete aufzusuchen und mit den Züchtern zu sprechen.

Der Leser folgt ihm zu den letzten ortsstämmigen Hirtenhunden Osttirols und Savoyens, lernt die kleinsten Rinder der Alpen, das Evolèner Vieh des Wallis, kennen und erfährt Erstaunliches über die Esel der Provence, die letzten schwarzen Alpenschweine und die seltenen blauen Ziegen Tirols.

Ein umfassendes Kartenwerk, ein ausführlicher historischer Teil über die einstige Vielfalt der alpinen Nutztierrassen sowie Wissenswertes über Zuchtgeschichte und Gefährdungseinstufung runden diese Gesamtschau über 7 000 Jahre Landschaftsprägung durch den Menschen und seine Nutztiere ab.

Rezension 1

Unglaublich detailreich, sehr gut illustriert und informativ

Ein Bild, das um 1940 im Salzburger Mariapfarr gemacht wurde, zeigt einen resolut wirkenden, wirklich kleinen Knirps einen Noriker an der Leine haltend, der fast drei Mal so hoch ist wie er selbst; ein rotes Manganliza-Schwein aus Rumänien blickt einem in einem anderen Bild entgegen; vor der Villa Manin im Friulaner Passeriano waschen Frauen in einem heute nicht mehr vorhanden Bach Wäsche, während Friulaner Gänse vorbei watscheln; der südfranzösische Ziegenkäse Banon erhält sein unvergleichliches Aroma von den Nähr- und Mineralstoffen der mediterranen Macchia, auf die provenzalische Ziegen klettern.

Beispiele aus der unglaublichen Detail-Vielfalt, die Günter Jaritz für sein über 300 Seiten starkes Buch zusammengetragen hat. Er selbst Bergbauer im Salzburger Pinzgau, hatte sich nach und nach für alte und seltene Nutztierrassen erwärmt und wurde mittlerweile zum Züchter und Bewahrer vieler vom Aussterben bedrohten Rassen.

Er beginnt sein Buch mit ausführlichen Erklärungen über die Entstehung, den Wandel und die Gefährdung der alpinen Kulturlandschaft und berichtet über die Entwicklung der alpinen Nutztiere: vom Hausschaf, über Hausziege und Haushuhn bis hin zum Hausschein u.a. Dann folgen umfangreiche Kapitel über Nutztiere im österreichischen, bayerischen, italienischen, slowenischen, Schweizer und französischen Alpenraum, stets seltene Rassen präsentierend. Ob Alpines Steinschaf, Ennstaler Bergschecken, Altsteirer Huhn, Brillenschaf, Verzaschese Ziege, Pfauenziege, Hirten- und Treibhunde oder Abondance Rind – gut 200 Nutztiere beschreibt der Autor.

Jaritz lässt auch immer wieder Bauern und Züchter ausführlich zu Wort kommen, fand zahlreiche historische Aufnahmen wie beispielsweise eine Aufnahme von Ramsauer Bauern auf der Modereckalm im Dachsteinmassiv oder von einem Pferdegespann mit Samólaco-Pferden (Italien um 1940). Zahllose Farbbilder von den beschriebenen Tieren und Verbreitungskarten, ebenfalls in unterschiedlichen Farben gut übersichtlich gestaltet, ergänzen die gut recherchierten und geschriebenen Texte, die auch für den interessierten Leser verständlich sind. Es sind nicht nur Beschreibungen der einzelnen Rassen, sondern auch immer wieder geschichtliche Rück- und Einblicke in die bäuerliche Haltung dieser Tiere. Da gibt es beispielsweise einen Beitrag zum geschichtlichen Kuhstechen versus Schaukämpfen im Schweizer Grenzgebiet von Wallis zum damals piemontesischen Aosta-Tal.

Allein ein Drittel des Buches ist österreichischen Rassen gewidmet, Schlussbemerkungen, Literaturverzeichnis und Fachbegriffe runden den Inhalt des eindrucksvollen Buches ab. Sicherlich kein Lesebuch im klassischen Sinn, aber ein wohl zeitloses Lexikon für die Bibliothek.

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Rezension 2

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