Protestkundgebungen während der FIS Alpinen Ski WM 2013
Dieser Artikel berichtet über geplante Protestkundgebungen während der FIS Alpinen Ski WM 2013.
Die Gründe
Die vom Land Steiermark am 21. Jänner 2013 verordneten Gemeindefusionen von derzeit 539 auf 285 bis zum Jahr 2015 stoßen zum Teil auf erbitterten Widerstand. Vor allem Pichl-Preunegg und Rohrmoos-Untertal, die mit Schladming, dem Austragungsort der Alpinen Ski WM 2013, zusammengefügt werden sollen, setzen sich zur Wehr.
Berechnungen zeigten, dass eine Fusion weder finanzielle Einsparungen noch sonstige Vorteile für die beiden florierenden Tourismusgemeinden bringen würde, argumentieren die beiden Kleingemeinden. Bei einer Befragung hätten sich rund 97 Prozent der Bürger gegen einen Zusammenschluss ausgesprochen. Notfalls wollen sie mit Aktionismus bei der Großveranstaltung auf ihren Unmut aufmerksam machen.
Expertin verlangt Lösungen gemeinsam mit Bürgern zu erarbeiten, sonst drohen Protestkundgebungen während der Ski WM
Die Wirtschaftsmediatorin Christa Fischer-Korp beschäftigt sich seit Jahren in Seminaren mit der Zusammenlegung von Gemeinden. Ihr Vorschlag: Alle Prozesse sollten unbedingt von externen Experten begleitet werden. da die betroffenen Behördenvertreter unter enormem emotionalen Druck stehen. "Wenn die emotionale Schiene nicht kanalisiert wird, könnten richtige Bruchlinien und Feindschaften innerhalb der neuen Gemeindegrenzen entstehen" betont Fischer-Korp. Die Zielvorgabe müsse für alle Beteiligten irgendwie attraktiv sein. "Jemandem, dem ich lokale Identität oder Eigenständigkeit wegnehme, muss ein Ausgleich angeboten werden", erklärt Fischer-Korp. Patentrezepte gebe es nicht, man müsse von Fall zu Fall unter Einbindung der Bevölkerung Lösungen erarbeiten. Das könne die Beibehaltung eines Schulstandortes genauso sein wie ein Betriebsansiedlungsprojekt. das mit den ersparten Geldern vorangetrieben werde. Veränderung sei immer schwierig und es wäre von Bürgermeister, Amtsleiter oder Gemeinderat wohl zu viel verlangt, "dass sie sich selbst freiwillig abschaffen", so Fischer-Korp.
FPÖ, KPÖ und Grüne kritisieren die Pläne der SPÖ-ÖVP-Landesregierung. "Ihr schiebt diese Gemeindeinitiative, die schon mehr als 120 Gemeinden umfasst, einfach vom Tisch", sagt Peter Samt (FPÖ). Und Werner Murgg (KPÖ): "Aus drei Toten macht man noch lang keinen Lebenden. Es ist eine Illusion zu glauben, wenn man finanziell drei schlechte zusammenlegt, dass die dann automatisch wie Phönix aus der Asche finanziell aufsteigen."
Quelle
- Salzburger Nachrichten, 24. Jänner 2013