Mit dem Motorrad auf den Dachstein

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Werbeeinschaltung 1926 der Fa. Omega in der Zeitschrift "Das Motorrad"

Eine besondere sportliche Leistung, mit dem Motorrad auf den Dachstein, gelang dem bekannten Rennfahrer Franz Müllegger aus Bad Ischl am 25. Juli 1926. Er fuhr mit einem 500-cm³-Motorrad der Wiener Marke Omega auf das Dachsteingebirge bis zur Simony-Hütte.

Das Ereignis

Unter Aufsicht von Sportkommissären startete Müllegger um 15 Uhr in Hallstatt. Nach 30 Minuten erreichte er die Tiergartenhütte, wo er eine Pause zum Tanken von 15 Minuten einlegte. Dann ging es weiter bergwärts zur Simony-Hütte. Bald geriet Müllegger in Nebel mit Sichtweiten von zwei bis drei Metern. Er überquerte die Wiesterg-Alm und geriet dahinter in eine teilweise 40%ige Steigung mit Geröll und Schutthaufen. Ab der Speikleiten war der Weg mit Schneeresten besonders gefährlich. Beim Überqueren einer dieser Schneehalden rutsche die Maschine weg und Müllegger fing sie gerade noch über einer 50 Meter tiefen Gletscherspalte auf. Beim Nehmen einer Kurve stürzte Müllegger und fiel aufgrund der starke Steigung rückwärts über seine Maschine, konnte jedoch ohne besonderen Schaden sein Abenteuer fortsetzen.

Um 16:44 Uhr, nach 84 Minuten Fahrzeit erreichte Franz Müllegger erschöpft die Simony-Hütte. Er übernachtete in der Hütte und begann am nächsten Tag um 7:30 Uhr die Talfahrt. Gegen Mittag erreichte er dann Hallstatt, wo er von der Bevölkerung stürmisch empfangen wurde.

Technik

Normales Kolonialmodell Omega 500 cm³ mit drei-Gang-Sturmey-Archer-Getriebe, normale Übersetzung, Best & Lloyd automatische Ölpumpe, Bereifung Semperit-Gittercord; er verwendete Speedoil als Benzinzusatz;

Bildergalerie

Der gesamte Artikel

Quelle

  • ANNO, Bericht mit Bildern in der österreichischen Motorradzeitschrift "Das Motorrad", Jahrgang 1926, Ausgabe 32 vom 15. August 1926