Kalvarienbergkapelle Liezen

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Die Kalvarienbergkapelle.

Die Kalvarienbergkapelle Liezen befindet sich auf dem Kalvarienberg in der Bezirkshauptstadt Liezen.

Beschreibung

Die Kapelle, mit Blick zur katholischen Stadtpfarrkirche hl. Vitus, befindet sich östlich des Stadtzentrums auf dem Salberg am Salbergweg in der Katastralgemeinde Reithtal. Der Grundriss der Kapelle ist kreisförmig mit vier sogenannten Konchen (muschelförmige Erweiterungen). Der Rundbau ist mit einem Zwiebelturm versehen und trägt am Spitz ein zweibalkiges Kreuz. Der Durchmesser der Kapelle beträgt sieben bzw. zehn Meter, die Höhe mit Laterne 15 Meter.

Geschichte

Die Kalvarienbergkapelle in einer Aufnahme um 1970.

Nach den Aufzeichnungen von Franko Vasold hat ein Augustinermönch, der damals Pfarrer von Liezen war, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts das kleine Kirchlein auf dem Kalvarienberg erbaut.

In einem Kaufbrief von 1637 wird der Kalvarienberg als "Kloklstain" genannt. Die Kapelle soll zwischen 1720 bis 1730 erbaut worden sein. Vielleicht ist sie auf Grund eines Gelöbnisses während des Pest-Jahres 1715 entstanden. In einer Admonter Urkunde von 1749 wird erwähnt, dass Johann Jakob Lendlmayer, Edler von Lendenfeld, der Kirche Liezen 700 fl[1] für jährlich 24 Messen und 5 fl jährlich für die Erhaltung der Kalvarienbergkirche stiftete. 1755 wurde die Messelizenz erteilt. Belegt ist, dass der Liezener Pfarrvikar im Juli 1755 beim Ordinariat um die Erlaubnis ansuchte, öfters im Jahr eine Messe am Kalvarienberg lesen zu dürfen. Im August folgte die Genehmigung und am 15. September wurde unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung die erste Messe gefeiert.

1832 wurde der Platz vor der Kirche mit einer halben Ringmauer versehen und Lindenbäume gesetzt. Die 1833 gepflanzten beiden rückwärtigen Linden hinter der Kalvarienberg-Kapelle mussten 1956 entfernt werden.

1853 ließ der Kammerherr und Kirchenprobst Adalbert Kahls das Kirchlein gründlich renovieren und mit einem Blechdach versehen. 1912 wurde die Kalvarienberg-Kapelle renoviert. Am 19. Oktober 1924 wurden die Glocken feierlich geweiht. Die Kapelle wurde 1986 und 1987 gründlich renoviert. Die Wiedereröffnung erfolgte am 26. September 1987.

Nach längerer Pause fand auf Wunsch der Liezener Jägerschaft 2023 die Hubertusfeier wieder in der Kalvarienbergkapelle statt. Die Liezener Jagdhornbläser schufen den musikalischen Rahmen.

Ausstattung

Innenansicht

Über dem Tabernakel hängt ein Bild, das dem Typus des "Heiligen Hauptes von Klagenfurt" entspricht. Das Besondere daran ist die mit einem langen Dorn durchstochene Unterlippe Jesu, wie das die mystische Gottschau des späten Mittelalters zu schauen vermeinte. Auch die Wunde an der linken Schulter des Heilands gehört zu den "Geheimen Leiden Christi", die in diesen zwei Ausformungen über die Evangelienberichte hinausgehen.

Die Kreuzgruppe umfasst Christus, die beiden Schächer, sowie Maria und Johannes. Die qualitätvolle Kreuzgruppe aus der Werkstatt des Judenburger Bildhauers Balthasar Prandstätter. Ihre Entstehung wird ins zweite Viertel des 18. Jahrhunderts datiert. Da anzunehmen ist, dass die Gruppe für die Kapelle geschaffen wurde, ist die Errichtung der Kapelle um 1730 wahrscheinlich.

Bilder

Weblinks

Quellen

  • Stadtarchiv Liezen, liezen.gv.at
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hatte, stimmen aktuell noch nicht alle EnnstalWiki-AMap-Weblinks, sofern nicht beim Link auf eine bereits erfolgte Aktualisierung hingewiesen wird.
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