Herren von Hagenberg

Aus EnnstalWiki
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Die Herren von Hagenberg waren ein Geschlecht, das im Ennstal Besitzungen hatte und ausgestorben ist.

Name

Der Name "Hagenberg" dürfte von dem männlichen Vornamen "Hagenio" abgeleitet gewesen sein.

Geschichte

Im Rahmen der kulturgeschichtliche Entwicklung von Hohenberg im Ennstal wird ein Geschlecht - verwandt mit den Eppensteinern (Nähe Judenburg) - als mögliche Begründer der "Burg zu Hagenberg" genannt. Dafür sprechen die königlichen Rechte, Besitztümer und der Geschlechtsname Rüdiger, der zur gleichen Zeit in beiden Familien vorkommt. Grund und Boden gehörten um das Jahr 1050 aber wohl dem erwähnten Markgraf Otakar I., der mit Wilipirg von Eppenstein verheiratet war. Schon im Jahr 1094 werden dann unter den rittermäßigen Leuten die Herren von Hagenberg genannt. Die "Freien von Hagenberg" waren durch Lehensgüter auch salzburgische Ministeriale und besaßen auch Salzpfannen.

Aus dem "vollfreien Geschlecht der Hagenberger" erscheint zum ersten Mal um 1120 ein Herrand von Hagenberg mit seiner Frau Hedwig. Im Jahr 1135 wird ein Regilo und 1139 sein Neffe Rüdiger von Hagenberg genannt. Die Gattin Herrands, Hedwig, soll die Schwester von Rüdiger gewesen sein, dem Namensgeber der Riegersburg. Demnach waren die Hohenberger mit den Wildonern eines Stammes.

In Hohenberg war der erste Sitz des Landgerichtes im Ennstal, der dann nach Irdning und später nach Wolkenstein (heute Gemeinde Wörschach) verlegt wurde. 1144, 1147 sowie 1160 wird der bereits erwähnte Ministeriale Herrand von Hagenberg nachweislich als Landrichter genannt.

Bereits 1074 wurde das Benediktinerstift Admont gegründet, das im gesamten Ennstal "untertänige Bauernhöfe" in seiner Herrschaft hatte. In den Jahren 1147 bis 1188 wird ein Charl von Haginsperg genannt, der auch den Zunamen "von Ennstal" führte und ein Dienstmann Richers von Wildon war. 1150 wird auch ein Sibot von Hagenberg, ident mit "Sibot an der Au", genannt. Im Jahr 1140 erscheint der landesfürstliche Ministeriale Herrant von Hagenberg aus dem Geschlecht der Traungauer. Sämtliche Besitzungen um "Seven" (See, Putterersee, damals nur See genannt), befanden sich in der Herrschaft der Vollfreien von Hagenberg.

1180 wird ein Herrand von Hohenberg genannt, dessen Vorname auf die Wildoner hindeutet. Herrand von Hagenberg schenkte 1150 ein Gut und 14 Jahre später seinen ganzen Besitz dem Stift Admont. Rüdiger von Hagenberg, der Neffe Regilos, schenkte 1145 verschiedene Güter zu Hohenberg ebenfalls dem Stift Admont.

Bereits 1135, hatte Regilo seinerseits sein ganzes hier gelegenes Gut mit Wiesen, Äckern, Weiden, Mühlen sowie eine Hube zu Seven (See Putterersee) und sein Salzburger Lehen bei Strechau und Liezen, dem Benediktinerstift Admont vermacht. Er behielt sich nur eine Hube beim See unter dem Berg und zwei Bauerngüter, die er schließlich im Tausche an Admont abgab. Eine Hube hatte damals die Größe von 30 bis 45 Joch (1 Joch entspr. etwa 0,57 Hektar). Der Vollfreie Ruodiger von Hagenberg widmet 1150 sein Gut zu Sebing (Seven) im Ennstal dem Benediktinerstift Admont.

Gertraud, die Gattin Regilos, stiftete an Admont, als sie und ihre Töchter Heikla, Gertrud und Margareta dort "den Schleier nahmen" (Nonnen wurden), ein Gut zu Gries, eine halbe Hube zu Seven, ferner einen Hof bei Strechau und eine Hube zu Liezen. Viele Schenkungen an die Klöster und Stifte wurden von den nachfolgenden Erben angefochten. Das Vollfreie Geschlecht der Hagenberger dürfte um die Mitte des 12. Jahrhunderts bereits ausgestorben sein, zumindest keine männlichen Nachfahren mehr gehabt haben, worauf die zuvor erfolgten großen Schenkungen der Hagenberger an Admont hinweisen. Regilos Sohn Rüdiger, vermutlich der letzte Vollfreie der Hagenberger, wird um 1160 das letztemal urkundlich genannt.

Als Dienstmannen der Wildoner saßen auf Hohenberg Karl und sein Sohn Swithard von Hohenberg (1185) sowie Engelschalk von Hohenberg (1190). Karls Bruder Galot wird noch 1185 genannt. Als Blutsverwandter und Erbe Regilos von Hagenberg ist noch ein Perchtold (ohne Beinamen) verzeichnet. Dieser soll der Sohn einer Frau namens "Signe" gewesen sein, Ministerialin des Erzstiftes Salzburg. Sie und ihr Sohn Perchtold gaben um 1160 ihren Besitz - je eine Hube zu Seven (am See) und Reit bei Irdning sowie eine halbe Hube am Raumberg - dem Stift Admont und erhielten dafür Güter in Moosburg in Kärnten. Eine Salzburger Ministerialin, Gattin eines Engilbert, gab ihren Besitz in Trofaiach den Admontern und erhielt dafür jene Güter bei Seven, die einst Signe und Perchtold gestiftet hatten.

Quelle

  • EnnstalWiki-Artikel "Kulturgeschichtliche Entwicklung von Hohenberg im Ennstal" und dortige Quellen