Gamser Thomasniglo

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Thomnasniglo in Gams bei Hieflau.

Eine sehr eigenwillige Perchtengruppe geht am Thomastag, den 21. Dezember, in Gams bei Hieflau um, der Thomasniglo und Thomashutze.

Über den Brauch

Ein einzigartiger alter Brauch, den es in der Steiermark nur in Gams bei Hieflau gibt, wird bei Einbruch der Dunkelheit lebendig: Der weißgekleidete Thomasniglo zieht mit seinem Gefolge durch den Ort. Der weiße Greis schreitet an der Spitze des Zuges mit dem Stab, gefolgt vom weißgekleideten Thomas mit brennendem "Hiefler", der Gaben bringenden Niglofrau, sowie von noch einigen weißen Sackträger, den "Rauchn" (Krampusse) und der Thomashutze.

Die Thomashutze wurde früher als Erziehungshilfsmittel eingesetzt, sollte sie doch die Kinder zum Brav sein anhalten. Der Thomashutze wurde nachgesagt, sie nähme schlimme Kinder mit. Der Hiefler ist ein mit Kerzen bestücktes Holz- oder Eisengestell.

Der weiße Thomas gilt als Lichtbringer und trägt ein Bündel aus getrockneten Fichtenwipfel und leuchtenden Kerzen. Der Greis symbolisiert das vergangene Jahr und der sogenannte "Thomashutzn" soll das Böse und das Ungeziefer in Vogelgestalt von den Feldern vertreiben.

2024: Antrag auf Anerkennung als immaterielles Kulturerbe gestellt

Den Brauch des Thomasniglo gibt es nachweislich bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts. Im 21. Jahrhundert wird er von der Familie Mandlbauer und der Brauchgruppe "Die Kegla - Krampusgruppe Gams" gefördert. 2024 wurde bei der UNESCO-Kommission in Wien der Antrag auf Anerkennung als immaterielles Kulturerbe gestellt.

Am 6. November 2025 wurde dann der Brauch des Thomnasniglo in die Liste der Immateriellen Kulturerbe aufgenommen.[1]

Quellen

Einzelnachweis

  1. volkskultur-steiermark.at, Thomasnikolo in Gams bei Hieflau und Sämischgerben sind immaterielles Kulturerbe