Fremdenverkehr

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Der Fremdenverkehr im Ennstal ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, durch den zahlreiche Arbeitsplätzen entstanden sind und erhalten werden können.

Was ist Fremdenverkehr

Hauptartikel: Fremdenverkehr allgemein

Eine der ersten wissenschaftlichen Definitionen aus den 1920er-Jahren stammt von Paul Neff: "die Gesamtheit aller Bewegungen von Personen, die aus wirtschaftlichen, kulturellen Gründen, zu beruflichen, sportlichen, gesundheitlichen und vergnüglichen Zwecken ihren Wohnsitz, ohne Aufgabe der mit ihm verbundenen rechtlichen und wirtschaftlichen Beziehungen, zu vorübergehenden Aufenthalt verlassen".

"Fremdenverkehr ist der Inbegriff der Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus der Reise und dem Aufenthalt Ortsfremder ergeben, sofern durch den Aufenthalt keine Niederlassung begründet und damit keine Erwerbstätigkeit verbunden wird", so wiederum erklärten die zwei Schweizer Tourismusexperten Walter Hunziker und Kurt Krapf 1942 das Phänomen Fremdenverkehr.

Beides Standarderklärungen, die noch heute Gültigkeit haben und an Fremdenverkehrsschulen unterrichtet werden [1].

Wort im Wandel der Zeit

Das Wort Tourismus (aus dem Französischen kommend le tour: Rundreise) ist zwar schon im 19. Jahrhundert in Gebrauch. In Verbindung mit Fremdenverkehr findet dieses Wort jedoch erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Eingang. Somit ist aus der Sicht des Autors dieses Artikels die Verwendung Fremdenverkehr wohl als Überbegriff zu verwenden. Und das Ennstal hat somit Fremdenverkehr und nicht Tourismus.

Fremdenverkehr, Fremdenzimmer, das hat im modernen Zeitalter des (Massen-) Tourismus einen falen Beigeschmack: wer möchte schon gerne Fremder sein? Gastfreundschaft, Urlaubsgäste und andere Worte bzw. Wortschöpfungen fanden in den letzten Jahrzehnten Eingang in unseren Sprachgebrauch.

Geschichte

Fremdenverkehr im Sinne von Reisen findet sich bereits in den letzten Jahrhunderten des ersten Jahrtausends nach Christi mit dem Einsetzen von Pilgerreisen. Pilger waren die ersten Touristen, die aus religiösen Gründen oft weit entfernte (Reise-)Pilgerziele ansteuerten. Hier wäre der Pilgerweg nach Santiago de Compostela, Spanien - der Jakobsweg, an erster Stelle zu erwähnen. Die Pilgerschaft dorthin ist seit 930 nachgewiesen. Auch einige Wege durch das Ennstal sind wohl schon damals begangenen worden, wenn man zu diesem etwa 3.000 Kilometer entfernten Wallfahrtsziel aufgebrochen war (fälschlicherweise werden diese Abschnitte heute neu wieder entdeckt unter dem Titel "Jakobsweg"; denn dieser begann und beginnt auch noch heute in Südfrankreich in der Nähe der Pyrenäen).

Pilgerhospize bildeten in Tagesetappen von 30 bis 40 km die ersten Unterkünfte, meist von Klöstern betrieben. Zunächst waren Unterkunft und Verpflegung umsonst, im Mittelalter begannen dann auch erste Wirtschaften dies gegen Bezahlung anzubieten. Es entwickelte sich auch der Geschäftstourismus: Handelsherren reisten, um Waren einzukaufen oder zu verkaufen.

Am 1. Mai 1933 verhängte die nationalsozialistische deutsche Regierung eine 1000-Mark-Sperre[2] gegen Österreich, um das Nachbarland, das zuvor die NSDAP verboten hatte, wirtschaftlich zu schwächen.

Strukturierung

Der Fremdenverkehr Ennstal wird von organisiert von

  • Tourismusverbänden
Das sind Zusammenschlüsse mehrere Städte, Orte, Regionen oder Talschaften, die gemeinsam Werbung und Marketing betreiben, mit dem Ziel, die Kosten durch gemeinsame Aktionen zu senken
  • Fremdenverkehrsvereine und Tourismusbüros
Das sind lokale, in Orten oder Gemeinden tätig werdende Institutionen, die sich ausschließlich um die Vermarktung ihres Ortes oder ihrer Gemeinde kümmern;

Die Finanzierung von Fremdenverkehr

Taxen

  • Kurtaxe
  • Ortstaxe

Wirtschaftskraft Fremdenverkehr

Umwegrentabilität

Umwegrentabilität nennt man jene wirtschaftlichen Folgen, die Förderungen von Großveranstaltungen durch öffentliche Gelder durch die zu oder aufgrund dieser Veranstaltung kommenden Menschen auslösen.

Da jedoch naturgemäß nicht alle Menschen in einer bestimmten Region oder Stadt ausschließlich oder wegen solcher Großveranstaltungen Geld ausgeben (ihren Urlaub dort verbringen), handelt es sich bei Prognosen über Umwegrentabilität immer über Schätzungen, die nach oben und unten offen sein können.

Daher werden auch Unterstützungen von Fremdenverkehrsprojekten nicht nur aus Naturschutzrechtlichen Gründen hinterfragt, sondern auch aus allgemeinen wirtschaftlichen Aspekten.

Siehe auch

Quellen

  • Ernst Spatt: Allgemeine Fremdenverkehrslehre, 1975, Innsbruck, Inn-Verlag, ISBN 3-85123-018-3
  • Eigenartikel von Benutzer:Peter Krackowizer
  • diverse Internetbeiträge, unter anderen auch im deutschsprachigen Wikipedia

Einzelnachweis

  1. vergleiche Ernst Spatt Allgemeine Fremdenverkehrslehre, 1975, Innsbruck, Inn-Verlag, ISBN 3-85123-018-3
  2. siehe Wikipedia Tausend Mark Sperre