Tischgesellschaft Gemütlichkeit zur Pflege des steirischen Brauchtums

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Die Tischgesellschaft Gemütlichkeit zur Pflege des steirischen Brauchtums wurde 1908 von Reinhold Floigmayer in Admont gegründet.

Geschichte

Die "Tischgesellschaft" entwickelte sich zu einem besonders umtriebigen Kulturverein, in dem sich die Gilde der Admonter Bürgerschaft und Angehörige des stiftischen Konvents vereinigten. Die Mitglieder waren meist auch in weiteren Vereinen, wie Sangesrunden und Theatergruppen tätig. Ab 1923 traf man sich regelmäßig im Stammlokal "Hotel zur Traube", wo ein noch heute mit Originalinterieur und Wandmalereien erhaltenes "Gesellschaftszimmer" eingerichtet wurde. Von hier aus organisierte die "Tischgesellschaft" zahlreiche Lichtbildvorträge, Liederabende, Trachten- und Musikfeste, Exkursionen, Volkstanzvorführungen, Fackelzüge, volkskundliche Vorträge ... zudem wurden diverse "Ehrenabende" abgehalten und der Kontakt mit gleichgesinnten Vereinen intensiviert, wofür dem Obmann in Form mehrerer Ehrenmitgliedschaften gehuldigt wurde. Darüber hinaus bewährte sich die "Tischgesellschaft" auch auf humanitärem Gebiet und konnte auf Wohltaten hinweisen, die im Stillen geleistet wurden. Erträgnisse aus Veranstaltungen kamen den "hiesigen Armen, bedürftigen Schulkindern und der Winterhilfsaktion" zugute.

Floigmayer, der mittlerweile als Förderer alter Sitten und Gebräuche als bewährter Fachmann weitum gefragt war, hielt auch eine Reihe von Vorträgen, beispielsweise über bäuerliche Redensarten, regionales Brauchtum, Volksgesänge und "Bauernerotik".

Nach dem Ableben ihrer Gründerväter löste sich die "Tischgesellschaft" Anfang der 1950er-Jahre auf. Der Spruch im erwähnten Gesellschaftszimmer kann als Vermächtnis des tatkräftigen Vereines gelten: "Wer sein Volksbrauch nicht ehrt, braucht ka Ruahstatt, kann Herd, is ka Brotbröckerl wert in da hoamtlichen Erd’".

Quelle

  • EnnstalWiki-Artikel "Reinhold Floigmayer" und dortige Quellen