Josef Preininger
Josef Preininger († 13. November 1920) war Gendarmerie-Postenkommandant in Altenmarkt bei Sankt Gallen.
Ermordung durch einen Wilderer
Die "Tagespost Graz" berichtet in ihrer Ausgabe vom 16. November 1920:[1]
Der Gendarmenmord bei Altenmarkt. Im Morgenblatte wurde bereits kurz gemeldet, daß der Gendarmerie-Revierinspektor Josef Preininger des Postens Altenmarkt von Wilderern erschossen worden war. Dazu wird uns nun des näheren aus dem Ennstale berichtet: Am 13. d. um ½7 Uhr abends wurde der Postenkommandant Revierinspektor Josef Preininger des Postens Altenmarkt a. d. Enns vom Wilderer Johann Hops, Knecht beim Besitzer insgemein Lechner in Klein-Reifling (Oberösterreich), erschossen. An diesem Tage hatte der Drehersche Jäger Ferdinand Wiesenbauer in seinem Revier Hinteralpen bei Altenmarkt mehrere Schüsse gehört. Bei der Nachschau bemerkte er sieben Wilderer, die er nicht kannte und denen er sich auch nicht näherte. Wiesenbauer erstattete dem Posten Altenmarkt die Anzeige. Zwei Gendarmen des Postens gingen sofort auf Vorpaß. Revierinspektor Preininger ging mit dem Jäger Wiesenbauer gegen die Kohlstraße zu. Etwa 1000 Schritte vor dem Markte begegnete ihnen ein Wilderer, den Preininger sofort anhielt. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem ein Schuß krachte. Preininger stürzte nieder. Der Wilderer ergriff die Flucht. Er konnte vom Jäger, der nur mit einem Revolver bewaffnet war, nicht eingeholt werden.
Preininger hatte einen Schuß in die Kreuzgegend erhalten und war alsbald tot. Von der Untat wurden sogleich die Posten Klein-Reifling und Groß-Reifling von der Gendarmerie-Reisekontrolle Weißenbach a. d. E. verständigt. Um 3 Uhr früh wurde vom Posten Klein-Reifling der Holzknecht Leopold Brandner aus Weißenbach verhaftet. Brandner trug eine Gemse, ein Gemskitz und einen Stutzen im Rucksack. Bei der Einvernahme gab Brandner an, daß er einem zweiten Wilderer im Frenzgraben begegnet sei, dessen Personsbeschreibung er gab. Auf Grund dieser Beschreibung verhaftete Revierinspektor Josef Jäger des Postens Klein-Reifling den Knecht Johann Hopf, der nach langem Leugnen gestand, daß er den Preininger im Handgemenge erschossen hätte. Er habe das aber nicht beabsichtigt, vielmehr hätte sich das Gewehr beim Ringen entladen. Außerdem wurde noch der Bruder des Täters namens Karl Hopf noch ein zweiter Holzknecht wegen Wilderns verhaftet und dem Bezirksgericht St. Gallen eingeliefert.
Revierinspektor Preininger war bei der Bevölkerung sehe beliebt. Er war erst zwei Monate Postenkommaudant in Altenmarkt und verheiratet. Der Knecht ist 21 Jahre alt und in St. Gallen geboren. Er ist ein gefürchteter Wilderer. Bei der Hausdurchsuchung fand man bei Hopf 15 Kg. Gemsfleisch und einen abschraubbaren Stutzen.