Erstes Obersteierisches Straßenwettfahren 1884

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das erste Obersteierische Straßenwettfahren fand am 21. September 1884 in Liezen statt.

Die Veranstaltung

Veranstalter war der Bicycle-Club Liezen. Nennungsschluss war der 16. September. Der Einsatz (Startgeld) betrug drei Gulden.

Gefahren wurde folgende Klasse und Strecke:

  • Offen für Amateur-Bicyclisten, wie man damals Radfahrer nannte; Strecke Liezen - Bad Aussee und zurück, 84 Kilometer
Dem Ersten ein Ehrenpreis und eine goldene Medaille (im Wert von 50 Gulden)
Dem Zweiten ein Ehrenpreis und eine silberne Medaille (im Wert von 30 Gulden)
Dem Dritten ein Ehrenpreis und eine bronzene Medaille (im Wert von 20 Gulden)

Die Anmeldung unter Beischluss des Einsatzes war an den Leiter des Klubs,Heinrich Freiherr von Esebeck in Liezen zu schicken. Anschließend erhielt der Teilnehmer eine Planskizze der Rennstrecke. Die Regeln lauteten: Links Ausweichen und rechts Vorfahren galt bei Fuhrwerken und bei gegenseitigem Begegnen während des Rennens. Ein Protest war unmittelbar nach dem Rennen einzubringen. Entschieden darüber hatte ein Schiedsgericht. Rennfarbe, sowie Größe der Maschine (Zitat Quelle) waren bei Anmeldung anzugeben. Und weiter in der Quelle Jeder Concurrent hat sich mit vollständig intacter Maschine 20 Minuten vor dem Rennen auf dem Platze einzufinden. Die Art des Startes richtet sich nach der Anzahl der Concurrenten. Um die Reihenfolge wird gelost.

Das Rennen

Um 08:30 Uhr wurden die Teilnehmer von Starter Carl Dittler, Zeugwart des Grazer Bicycle-Clubs, auf die Reise geschickt. Die Führung übernahm Alfred Gericke vom Wiener Touren-Bicycle-Club, dann folgten E. Brömer-Elmerhausen vom Wiener Bicycle-Club, M. Kleinoschegg und H. Endemann, beide vom Bicycle-Club Graz und am Ende Baron Esebec, Präsident den Liezener Clubs. Brömer erreichte um 11:25 Uhr als Erster den Wendepunkt, zwei Minuten dahinter Gericke und hinter diesem eine Minute zurück Kleinoschegg. Endemann erreichte ihn um 11:31 als Vierter, Baron Esebeck um 11:36 Uhr als Fünfter.

Die Fahrzeiten für die 42,6 Kilometer von Liezen nach Bad Aussee betrugen:

E. Brömer-Elmershausen 1:55,00 Std.
A. Gericke 1:57,00 Std.
M. Kleinoschegg 1:58,00 Std.
H. Endemann 2:01,00 Std.
Baron H. Esebeck 2:06,00 Std.

Alle Teilnehmer, bis auf Brömer, gönnten sich eine Minute Rast. Dabei aßen sie einige Schnitten Butterbrot und einen Schluck Wein. Dann machten auch sie sich auf die Rückfahrt. Baron Esebeck hatte sich bei der Hinfahrt geschont und überholte auf der 15 Kilometer langen Steigung von Kainisch nun einen nach dem anderen und lag auf Platz zwei bei Mitterndorf. Kleinoschnigg, der am Vortag des Rennens gestürzt war und sich dabei am Knöchel verletzte, musste aufgeben. Bei der Abfahrt in die Klachau hatte Gericke bereits 18 Minuten Rückstand, stürzte und musste aufgeben. Baron Esebeck war in Klachau an Brömer auf vier Minuten herangekommen. Er hatte aber dann auf den letzten 16 Kilometer einen Defekt und büsste daher wieder bedeutend an Terrain ein, wie die Quelle schrieb.

Die Fahrzeiten für die 42,6 Kilometer von Bad Aussee nach Liezen betrugen:

E. Brömer-Elmershausen 2:14,00 Std.
Baron H. Esebeck 2:37,00 Std.
H. Endemann 2:39,28 Std.
A. Gericke 2:53,27 Std.

Sieger wurde Brömer-Elmerhausen in 4:9,00 Stunden.

Quelle