Elektrizitätsgenossenschaft m. b. H. Gröbming

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Die Elektrizitätsgenossenschaft m. b. H. wurde am 12. Mai 1910 in Gröbming gegründet.

Geschichte

Das Grazer Tagblatt berichtete von der Gründung:

Gröbming, 13. Mai. (Elektrizitätwerk.) Schon seit mehr als einem Jahre beschäftigt man sich mit dem Gedanken, ein Elektrizitätswerk mit Wasserkraftbetrieb zu errichten und die erzeugte elektrische Energie zu Licht- und Kraftzwecken in Gröbming und Pruggern zu verwenden. Ziel diesem Behufe ist in der Nähe letztgenannten Ortes die Ausnützung einer freien Gefällstelle mit etwa 100 Metern Höhe am Sattentaler-Bache geplant und die Möglichkeit vorhanden, mit relativ geringen Kosten eine Zentralenleistung von ungefähr 500 Pferdekräften zu erreichen. Vrläufig soll jedoch nur ein Maschinensatz mit 150 Pferdekräfte-Leistung zur Aufstellung gelangen, der für den gegenwärtig vorliegenden Stromkonsum vollkommen genügt. Die Anlage ist derart geplant, daß jederzeit die Möglichkeit besteht durch Aufstellung eines zweiten Maschinenaggregates die volle Leistung der Wasserkraft auszunützen.

Über Einberufung des vorbereitenden Komitees hat gestern Nachmittag unter dem Vorsitze dessen Obmann-Stellvertreters, Herrn Kaufmannes Alois Mandl, die gründende Versammlung einer Elektrizitätsgenossenschaft m. b. H. im Gasthause Spanberger in Gröbming stattgefunden, die einen in jeder Beziehung befriedigenden Verlauf brachte. Zunächst gelangten die von vorgenanntem Komitee ausgearbeiteten und in mehreren Sitzungen beratenen Genossenschaftsstatuten, Stromlieferungsbedingungen und festgelegten Strompreise zur Verlesung und einstimmigen Annahme. Die Wahl des Vorstandes hatte nachstehendes Ergebnis: Obmann: Alois Mandl; Obmann-Stellvertreter: Josef Spanberger; Kontrollor: Rupert Seer; Kassier: Franz Schnöller; Schriftführer: Karl Winkler.

Diese Zusammensetzung des Vorstandes der Genossenschaft mit beschränkter Haftung läßt aus eine gedeihliche Entwicklung hoffen, umsomehr, als die Ausbaukosten des in Rede stehenden Elektrizitätswerkes mit Wasserkraftbetrieb infolge des vorhandenen Hochgefälles und der sicheren günstigen Verhältnisse sich verhältnismäßig so niedrig stellen, daß die Rentabilität des Werkes außer allem Zweifel steht. Mit den Bau des Elektrizitätswerkes wird bereits im nächsten Monat begonnen. Längstens anfangs November dürfte schon die Abgabe elektrischer Energie erfolgen. Die Interessenten von Gröbming und Pruggern sind zu dem von ihnen unternommenen Schritte nur zu beglückwünschen.

Quelle

  • ANNO, Grazer Tagblatt, Ausgabe vom 15. Mai 1910, Seite 38