Der Wolfbanner beim Eschauer

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Der Wolfbanner beim Eschauer heißt eine Sage aus dem Ennstal im Salzatal.

Einleitung

Die schaurige Verwandlung eines Menschen in einen reißenden Wolf ist aus Filmen und Büchern bekannt. Auch Sagen erzählen davon. Die Verwandlung in Tiere wurde zur Zeit der Hexenverfolgungen mit dem Pakt mit dem Teufel in Verbindung gebracht und galt als todeswürdiges Verbrechen.

Im Jahre 1606 bezichtigte sich der Halter Schreiner selbst dieses Verbrechens. Vor dem Gericht zu Gallenstein sagte er aus, er stehe mit dem Teufel im Bunde und habe in Wolfsgestalt dem Eschauer dessen Schafe gerissen. Er wisse den Spruch, mit dem er sich in den Wolf und wieder zurück in die Menschengestalt verwandeln könne.

Die Sage

Item wann er Schreiner sein menschliche in des Wolffen Gestaldt verkehren oder verwandlen wil, geet er in ainen Wald, macht alda auff der Erden, ainen Khraiß oder Ring, steet drein, und ruefft ime also, geher du Holzhund Teuffel, und wan er khömbt, so wirdet alßbaldt sein Menschen- in aines Wolffengestald gekehret. - Item da er widerumben, die Wolffsart ablegen, und sein menschliche Gestald haben wil, spreche er:

du Saudröckh gesegne dich Gott, strackhs weiche er von ime.

Sollte man heimlich im Wald beim Eschauer diesen Zauberspruch ausprobieren, so wird die Verwandlung in den "Holzhund" nicht gelingen. Denn zuvor müsste man einen komplizierten Pakt mit dem Teufel schließen und dessen Bedingungen sind zwar beschrieben, werden aber nicht verraten.

Quelle

Das Beiheft als PDF