Brauhaus (Rottenmann)

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Das Brauhaus (Rottenmann) ist ein historisches Gebäude in der Stadt Rottenmann.

Allgemeines

Das Gebäude, heute Pizzeria König, steht an der Hauptstraße mit Nr. 61.

Geschichte

Der "Sturz der Republik" im Rottenmanner Brauhaus

In der Obersteiermark wird am 13. September 1931 für eine Tag die Republik gestürzt. Dr. Walter Pfrimer erklärt, "die Macht in Österreich übernommen" zu haben. Mit einem Schreiben ruft Pfrimer alle Heimwehrverbände in Österreich "zu den Waffen". Gleichzeitig gibt er den Befehl aus, in Anlehnung an Mussolinis "Marsch auf Rom" den "Marsch auf Wien" anzutreten.

In der Obersteiermark versuchen Pfrimers Heimwehrleute in etlichen Städten den Umsturz. In Rottenmann beginnen die Ereignisse bereits um Mitternacht. Bewaffnete marschieren auf. Die Sturmgruppe des Heimatschutzes Rottenmann ist mit Stahlhelm, Gewehr und Bajonett ausgerüstet. Angeführt wird sie von einem Fachlehrer der Hauptschule. Ab 04 Uhr früh werden Sozialdemokraten verhaftet. Die Sturmgruppe dringt ins Rathaus ein und verhaftet den dort wohnenden Landtagsabgeordneten. Auch die Arbeiter namens Filipps und Bangl werden festgesetzt.

Der Heimatschutz besetzt das Brauhaus, der Stadtkommandant Postoberverwalter Kurt Liebl richtet dort sein Standquartier ein. Ludwig Schreiber, der erst vor einer Woche die dortige Gastwirtschaft gepachtet hat, kann nur tatenlos zusehen. Die Verhafteten werden ins Brauhaus abgeführt und gewaltsam festgehalten. Die Gendarmerie versucht frühmorgens, die Arbeiter zu befreien, wird aber am Einschreiten gehindert. Erst nach langen Verhandlungen werden die inhaftierten Arbeiter freigelassen.

Es gelingt der Gendarmerie, das Heimatschutzkommando im Brauhaus auszuheben. Den dort befindlichen 20 Heimwehrmännern werden Stahlhelme und Waffen abgenommen, dann führt man sie "unter dem Schutze der Gendarmerie" ab.

Weblink

Quellen