Wassererlebnis Öblarn

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Wassererlebnis Öblarn am Eröffnungstag: Im Bild Besucher und Kinder, die im Demonstrationsmodell Verklausungen herbeiführen.
Wassererlebnis Öblarn am Eröffnungstag: Im Bild Maria Patek, Sektionschefin für Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit im Bundesministerium Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und Johann Seitinger, Landesrat fürr Land- und Forstwirtschaft, Wohnbau, Wasser- und Ressourcenmanagement in der Steiermark, die den Wasserfluss im Demonstrationsmodell beobachten.
Wassererlebnis Öblarn am Eröffnungstag: Im Bild ein simulierte Verklausung, die den nachgebauten Ort Öblarn überschwemmt.

Das Demonstrationsmodell Wassererlebnis Öblarn ermöglicht für alle Altersgruppen eine einzigartige Bewusstseinsbildung zur Funktion des Waldes und den Schutzmöglichkeiten vor Naturgefahren. Dazu bildet ein hydrologisches Modell das Einzugsgebiet des Walchenbaches, den Ort Öblarn sowie die Retentionsflächen an der Enns nach.

Geschichte

Am 21. Mai 2022 wurde das Wassererlebnis Öblarn, als europaweit einzigartiges Demonstrationsmodell der Naturgefahren, vor der eindrucksvollen Kulisse des realen Murbrechers im Öblarner Walchental im eröffnet. Auf einer 2 800 m² großen Freiluftfläche im Öblarner Walchental unmittelbar neben dem "Murbrecher Mathildenbach" wurde dazu das Einzugsgebiet des Walchenbaches samt kürzlich errichteter Schutzbauwerke, der Ortskern von Öblarn sowie der Mündungsbereich an der Enns mit Überflutungsflächen im Maßstab 1:25 realitätsgetreu nachgebildet.

Am 4. und 5. August 2017 war die Gemeinde Öblarn von einer Hochwasserkatastrophe mit Verklausungen am Walchenbach und der Überflutung des Ortskerns betroffen. Die bereits bestehenden Schutzbauwerke haben damals Schlimmeres verhindert; für einen weiteren Tag Starkniederschlag hätte ihre Rückhaltekapazität jedoch nicht mehr ausgereicht. So erweitert die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) seit 2017 den Schutz für den Ort Öblarn zu einer ganzen Schutzbauwerkkette, welche aus mehreren Murbrechern und Geschiebefängern besteht. Das letzte, vierte Bauwerk soll im Sommer 2023 fertiggestellt werden. Insgesamt investieren Bund, Land, Gemeinde und andere 12,2 Millionen Euro.

Im Wassererlebnis Öblarn kann es jetzt bereits in Miniaturform betrachtet und getestet werden. Der angestrebte Schutz des Ortskerns ist im Demonstrationsmodell des Wassererlebnis Öblarn somit bereits komplett. Das Katastrophenereignis vom August 2017 kann im Modell realitätsnah simuliert werden. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können selbst das Naturgefahrenszenario gestalten, eigene Bauwerke im Modell platzieren, Muren, Verklausungen und Überschwemmungen im Modell herbeiführen, den Gewässerverlauf mit Schutzbauwerken ausstatten oder auch nicht, somit eine Verklausung bzw. Überschwemmung herbeiführen oder eben verhindern. Die Rolle und Wirkung der vier Wildbach-Schutzbauwerke können so ganz deutlich veranschaulicht werden.

Aber auch das Thema Flusshochwasser und Retentionsflächen sowie Selbstschutz Hochwasser werden beim Wassererlebnis Öblarn ausgiebig behandelt. Durch den Klimawandel treten zunehmend mehr Naturkatastrophen und Hochwasserereignisse ein. Neben notwendigen technischen Schutzmaßnahmen und einer nachhaltigen Raumordnung ist auch die Eigenverantwortung der Menschen von besonderer Bedeutung.

Das richtige Schlichten von Sandsäcken, die Bedeutung von Gefahrenzonenplänen und ihre Auswirkungen für die Raumordnung sowie die Kraft des Wassers standen ebenfalls am Eröffnungsprogramm. Zahlreiche Schautafeln zu den Themen "Flusshochwasser & Retention", "Ein Wildbach und seine Gefahren" sowie "Wald im Klimawandel/ Schutzwald" begleiten die Besucher am Rand des Modells und erklären die wesentlichen Inhalte für alle Zielgruppen.

Weblink

Quellen