Skisprungwettbewerb 20. Februar 1911 in Aussee

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Ein Skisprungwettbewerb fand am Montag, den 20. Februar 1911, in Aussee im Ausseerland statt.

Über den Skisprungwettbewerb

"Auf der prächtigsten und grossartigsten Schanze Oesterreichs gelang es Montag dem Grazer Sepp Bildstein, den österr. Rekord (bisher 35 Meter von Schneider in Kitzbühel) um 6 Meter zu überbieten, indem er unter ungeheurer Begeisterung der Zuseher 41 Meter gestanden sprang. Bildstein springt mit solcher Sicherheit und Eleganz, dass er wohl auch den Weltrekord mit 45 Mieter (Smith-Davos) ins Schwanken bringen wird." So berichtete das "Illustrierte (Österreichische) Sportblatt" von der Veranstaltung.

Diese Sprünge wurden vormittags vor dem Städtewettkampf ausgeführt und von den Vorständen der österreichischen und deutschen Ski­verbände gemessen. Nachmittags 1 Uhr begann bei ziemlich gutem Schnee ebensolchem Besuch der Städtewettkampf, für den sieben Mannschaften gemeldet und sechs angetreten waren. Die Innsbrucker waren nicht erschienen, Aussee ist nach dem zweiten Sprung zurückgetreten. Gewertet wurde der weiteste gestandene von je drei Sprüngen der aus je drei Mann bestehenden Gruppen.

  1. Graz: Bildstein 30, Elsner 26, Heinrich Rüdinger 25
  2. München: Boehm-Henne 28 (unrein), Haiter 29, Römer 25
  3. München: Dr. Gruber 24, Sattler 27,, König 25
  4. Kitzbühel: Taxer 25, Taller 23, Filzer 26
  5. Graz: Hans Rüdinger 25, Obereder 24, Lutter 21.
  6. Aussee: Vesco, Rossegger, Stieger
  7. Wien: Brünner, Bernhofer, Scholz.

In der Münchener Mannschaft startete Boehm-Hennes, der Meister von Oesterreich und Deutschland. Graz ging durch den Springer Bild­stein als erste hervor. Bildstein zeigt ja durch seine 41 Meter schon, wie er springt. Elsner stand nur einen Sprung, doch dieser war gut. Heinrich Rüdinger stand zwei und seine Eleganz war wie immer hervorragend. Die erste Gruppe war fast im vorhinein unschlagbar, doch München blieb an Leistungen nicht viel zurück. So sprang Haiter Sprünge von 29 und 27 Metern und Sattler hielt dieselbe Weise. Diese beiden standen an Schneidigkeit und Schönheit den Grazern nicht zurück. Boehm zeigte, in der Luft eine Pracht­haltung, doch griff er leider bei allen drei Sprüngen mit der Hand auf. Die zweite Grazer Mannschaft, bestehend aus Hans Rüdinger, Obereder uund Lutter, kam an den fünften Platz nur durch ein Missgeschick. Luther konnte, da er sich beim Trainieren bei einem Sturz etwas verletzt hatte, nur kurz springen und dies schadete der Note der Mannschaft. Hans Rüdinger stand dreimal und sprang besser als sonst; auch Obereder hat sich bedeutend verbessert.

Ausser Bewerb sprangen dann noch einmal Bildstein 35 Meter, sicher gestanden, Haiter 39 Meter mit Sturz, jedoch entschieden sehr schön, und Sattler 33 Meter, aber auch gestürzt. Das Verdienst um die Durchführung gebührt den Herren Dr. Hofer, Dr. v. Arvay und Vasco aus Aussee.

Quelle

  • ANNO, "Illustriertes (Österreichisches) Sportblatt", Ausgabe vom 25. Februar 1911, Seite 4f