Kettenhaus

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Das Kettenhaus (Amtshaus) in Hieflau im Gesäuse ist ein 1565 erbautes Wohn- und Amtsgebäude des des jeweiligen Rechenverwalters am Hieflauer Holztriftrechen.

Geschichte

Die Innerberger Hauptgewerkschaft erwarb 1786 das Gebäude von der Grundherrschaft Hieflau als Amtszeichen der Herrschaftsverwaltung, die auch die niedere Gerichtsbarkeit[1] ausübte, wurde an der Hausfassade eine Eisenkette angebracht. Davon leitete sich dann die Bezeichnung Kettenhaus im Volksmund ab. Es diente als Verwaltungszentrum für den Hieflauer Holztriftrechen.

Nach 1805 wurden die um das mittlere Barockgebäude liegenden Seitenflügel als Amtsräume angebaut. Ab 1819 übernahm der Rechen- und Hüttenverwalter den Postdienst und es wurde ein Postamt eingerichtet. Um 1900 war der Bahn-, Orts- und Werksarzt in diesem Gebäude untergebracht. Nach dem Niedergang der Eisenverarbeitung im Raum Hieflau war es als Wohnhaus genutzt worden. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich eine Arrestzelle im Kettenhaus. Darin verbrachten die von einem Standgericht der Deutschen Wehrmacht abgeurteilten Soldaten (Fahnenflüchtige) ihre letzten Lebensstunden vor der Hinrichtung.

Heute steht es leer.

Der Bau

Der Unterbau mit Steinpfeilern besteht aus dem Hieflauer Konglomeratstein. Im Terrazzofußboden im Vorhaus sind Hammer und Schlegel eingearbeitet.

Literatur und Quellen

Einzelnachweise