Kaiser-Franz-Josef-Wasserleitungs-Brunnen
Der Kaiser-Franz-Josef-Wasserleitungs-Brunnen zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in Stainach Markt in Stainach in der Marktgemeinde Stainach-Pürgg.
Geschichte
Der Brunnen wurde 1912, im 64. Regierungsjahr von Kaiser Franz Joseph I. errichtet. Seine Einweihung fand am Sonntag, den 13. Oktober 1912 um 09 Uhr nach einem Festgottesdienst in der Filialkirche St. Rupert Niederhofen statt.[1]
Die Inschrift der Tafel lautet:
"Zur dauerndem dankbaren Gedenken an die mächtige Fürsorge des erlauchten Sprossen des Erzhauses Erzherzog Friedrich von Österreich an die bedeutsame Mitwirkung der K.k. Staatseisenbahnverwaltung und die erfolgreiche Förderung durch unseren Vertreter im Reichsrate Ferdinand Reichsritter von Pantz wurde der Brunnen unter dem Bürgermeister Peter Gassner von der dankbaren Gemeinde Stainach errichtet. Einigkeit macht stark
Über die Eröffnungsfeierlichkeiten berichtete dann am 18. Oktober 1912 das "Grazer Volksblatt":[2]
Stainach. (Eröffnungsfeier der Kaiser Franz Joseph-Wasserleitung.)
Von herrlichsten Wetter begünstigt, fand Sonntag den 13. Oktober in Stainach die Eröffnungsfeier der Kaiser Franz Joseph-Wasserleitung statt. Bereits am Vorabend wurde die Feier durch, eine allgemeine Beleuchtung des Ortes, sowie durch einen von der hiesigen sehr gut geschulten Musikkapelle ausgeführten Zapfenstreich eingeleitet. Am Festtage fand um 9 Uhr vormittags ein Festgottesdienst in der Filialkirche zu Niederhofen statt, worauf sich sämtliche Festgäste und die Bevölkerung des Ortes in geschlossenem Zuge zum Festplatz beim Schulhause begaben, woselbst ein geschmackvoll ausgeführter Gedenkbrunnen von der Gemeinde zur Erinnerung an die Vollendung der Wasserleitung errichtet worden ist. Unter den Festgästen wurden nachstehende Persönlichkeiten bemerkt: Reichsratsabgeordneter Ferdinand Reichsritter v. Pantz samt Gemahlin, Landtagsabgcordnerer Schwab, kaiserl. Rat Oberinspektor Dohnal von der k. k. Staatsbahndirektion Innsbruck, die Bahnoberkommissäre Findeis und Schmied, der Bezirksoberingenieur Zwanziger,. Bezirksrichter Dr. Wenig, Bczirksarzt Dr. Moser, Bahnvorstand Roth, Lokalkommissär für agrarische Operationen Hugo Löb, Forstkommissär Holler, Ingenieur Dirnböck, Oberlehrer Jellinek, Lehrer Zehentleitner, und viele andere.
Die Begrüßung der Festgäste erfolgte durch Herrn Bürgermeister Gaßner, der auf die Bedeutung der Festlichkeit hinwies. Die kirchliche Zeremonie vollzog Herr Kaplan Murkowitsch aus Pürgg, worauf in der vom Vertreter des Wasserausschusses Herrn Agraringenieur Zeller gehaltenen Festrede die Entwicklung des ganzen Wasserleitungsbaues dargestellt und aller jener Persönlichkeiten und Behörden besonders gedacht wurde, welche sich um das Zustandekommen des für die Gemeinde Stainach so bedeutungsvollen Werkes verdient gemacht haben. Die Festrede klang in ein begeistert aufgenommenes dreifaches Hoch aus unseren Kaiser aus, welcher gestattete, daß die neuerbaute'Wasserleitung den Namen Kaiser Franz Joseph-Wasserleitung führen dürfe. Die Musikkapelle intonierte die Volks-Hymne. Nun erklärte der Bürgermeister die Wasserleitung für eröffnet, worauf die Hülle von der Tafel des Gedenkbrunnens fiel. Der Gesangverein von Stainach trug den Chor "Das ist der Tag des Herrn", und die Musikkapelle "Die Ehre Gottes" von Beethoven vor.
Ein Festbankett, das vom Gastwirt Steinmaurer in vorzüglicher Weise serviert wurde, vereinigte sodann die Festgäste, wobei Herr Bürgermeister Gaßner den Kaisertoast ausbrachte. Danktelegramme wurden an die Kabinettskanzlei Sr. Majestät, an das Obersthofmeisteramt Erzherzog Friedrichs sowie an die an Betracht kommenden Ministerien abgesendet. Begrüßnngsschreiben langten ein: vom Ackerbauminister Zenker, dem Minister des Innern Heinold, vom Obersthofmeisteramte des Erzherzogs Friedrich, vom Statthalter Manfred Grafen Clary und Aldringen, vom Landeshauptmann Grafen Attems, vom k. k. Ministerialrat Bartak, vom Staatsbahndirektor Dr. Ingenieur Wagner, von Dr. Bergmeister per k. k. Staatsbahn, von Dr. Zajcek, Bezirkshauptmann Baron Braun, Bezirksoberkommissär Köberl, Forstkommissär Hasenrichter, Rechtsanwalt Dr. Karl Wallnöfer und Bürgermeister Adam. Möge das neugeschaffene Wasserleitungswerk bahnbrechend für die weitere Entwicklnng des Ortes Stainach sein!
Quelle
- Die Tafel am Brunnen, siehe Bild