Gudrun und Christian Kalsberger

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Gudrun und Christian Kalsberger aus Donnersbach waren die ersten, die die Donau in ihrer Gesamtheit von 2 840 Kilometern auf einem Stand-up-Paddle-Board (SUP) befahren haben. Sie ist pensionierten Krankenschwester und und er Fliesenleger.

Ihre Reise

900 000 Paddelschläge benötigten die beiden und 600 Stunden standen sie auf den schwimmenden Brettern. Ihre Reise auf der Donau führte sie durch elf Länder. Bis auf ihre Schlafzeiten befanden sie sich permanent am Wasser. Sie hatten nicht nur ein Zelt und Campinggeschirr dabei, sondern auch die notwendigen Essensration von einem Verpflegungspunkt zum nächsten. So berichtete Christian, dass sie beispielsweise in Rumänien oder Bulgarien vier Tage durch Landstriche fuhren, wo einfach nichts ist.

Sogar eine Wasseraufbereitungsanlage, wie man sie aus Expeditionen in Afrika kennt, hatten sie mitgenommen. Denn das Wasser der Donau ist selbst zum Duschen zu dreckig, vom Trinken ganz zu schweigen. Aufgrund des beengten Stauraums war für Kleidung nur minimal Platz. So berichtete Christian (61), dass er echs Wochen das gleiche Leiberl an". Das sie beide jedoch "gleichmäßig verstunken waren", Zitat Gudrun (56), hielten sie sich aus.

Wie kam es zu dieser Reise?

Der Grund für ihr Flussabenteuer ist einfach damit erklärt, dass sie "nicht nur herumsitzen" wollte. Sie unternahmen kürzeren Fahrten auf der Enns und eine Fernsehsendung gab dann den Ausschlag zu ihrer langen Reise. Vor der sie allerdings überhaupt keine Vorstellung hatten, wie Gudrun heute eingesteht.

2018 paddelten sie die ersten 640 Kilometer. Anfang Mai 2019 nahmen sie dann mit dem Herkulesanteil von 2 200 Kilometern in Angriff. Doch Teil zwei stand nicht mehr unter so einem guten Stern wie der erste. "Im Mai hat es drei Wochen lang nur geregnet, dann gab es durch die Schneeschmelze permanentes Hochwasser, teilweise Hitze bis zu 45 Grad und richtige Moskitoplagen", erzählte Christian. Und während der letzten zwei Wochen hatten sie noch mit Windstärken von bis zu 50 km/h zu kämpfen. Da kamen Wellen teilweise so hoch daher, dass sie sich nicht mehr gesehen haben. Trotz dieser widrigen Umständen erlebten sie auf den rund 48 Kilometern täglich viele erstaunliche Zufallsbekanntschaften und schöne Momente.

Es gab aber auch brenzlige Situationen, wie das "Eiserne Tor" an der Grenze zwischen Serbien und Rumänien. Die größte Schleuse Europas mussten sie zugleich mit Frachtschiffen passieren: "Da geht es 16 Meter nach unten, mit Wellen wie im Gesäuse-Eingang."

Aber nicht Containerschiffe stellten das größte Problem der Reise für die beiden dar, sondern der Twin City Liner zwischen Wien und Bratislava, das die beide liebevoll "Boardmonster" nannte. Diese Schiffe kommen nämlich von hinten mit 70 km/h daher und so schnell konnten die beiden gar nicht schauen, wurde schon eines oder beide Boards umgedreht.

Rückblickend steht aber der gemeinsame Weg an erster Stelle. Christian streut Gudrun Rosen: "So eine starke Frau musst du erst finden. Sie ist so gut gepaddelt, zum Schluss hat sie mich noch mitgezogen." Gudrun ergänzt: "Aufzugeben war nie eine Option."

Quelle