Forschungsprojekt Gesäuse

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Ein mehrjähriges Forschungsprojekt im Nationalpark Gesäuse der Universität Graz brachte interessante Zahlen.

Landschaftsarchitekt Wasser

Das Wasser gilt als der fleißigste Landschaftsarchitekt in der Natur. Dabei leisten Wildbäche Erstaunliches. Das Forschungsprojekt belegte, dass das Wasser im größten Seitengraben des Johnsbachtals, dem Langgriesgraben, unglaubliche 4 000 (viertausend) Tonnen Gestein pro Jahr aus dem Graben schiebt. Das sind etwa 2,5 Kilogramm Stein, die pro Quadratmeter Fels abgerieben werden.

Zur Messung dieser Daten wurde am Johnsbach eine sogenannte Geschiebefalle errichtet. So konnten die Wissenschafter die Gesteinsmenge feststellen, die der Johnsbach in die Enns transportiert.

Menschliche Eingriffe in die Natur schaffen neue Probleme

In die Jahrtausende langen Prozesse des Gesteinsabbaus und -transports hat der Mensch eingegriffen. Transportiertes Material wird von Geschiebesperren oder Kraftwerken zurückgehalten, starke Regulierungen von Gewässerläufen lassen diese nun Material schneller abtransportieren, was dazu führt, dass sich Gewässer tiefer in die Landschaft eingraben. Dies führt dann dazu, dass sie ihre natürliche Anbindung an die Umgebung verlieren. Es steigt die Hochwassergefahr und die Eintiefung führt zu ungehinderter Erosion in tieferen Bodenschichten. Und damit wird die Funktion von Hochwasserschutzbauten untergraben. Die heimische Vielfalt an Fischen und anderen Lebewesen in und um die Gewässer herum nimmt ab.

Quelle