FIS Alpine Ski WM 2013: Geldflüsse und Haftungen

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Dieser Artikel gibt eine Übersicht die Geldflüsse und Haftungen der FIS Alpinen Ski WM 2013 in Schladming.

Geldflüsse

Die Geldflüsse im Zusammenhang mit der alpinen Ski WM 2013 in Schladming waren zum Zeitpunkt kurz vor Beginn der Weltmeisterschaften (noch) nicht leicht nachzu­vollziehen. Auch die Frage, wie viel die WM in Schladming den Sponsoren genau wert ist, konnte (noch) nicht beantwortet werden. Denn alle Rechte liegen beim Weltverband FIS, der die Weltmeister­schaften meist im Paket verkauft und vermarkten lässt.

Das aktuelle WM-Paket umfasst die Ski WM 2013 Schladming, jene in Beaver Creek (2015) und jene in St. Moritz (2017). Schladmings Hauptsponsor Audi wird auch in Beaver Creek auftreten, der neue Sonsor Deichmann hat ein Paket bis inklusive St. Moritz 2017 abge­schlossen.

Die TV- und Marketingrechte für diese drei Weltmeisterschaften hat die FIS an die EBU (European Broadcasting Union), den Zusammenschluss von 75 Sendern in Europa und Asien, vergeben. Die EBU wiederum beauftragte mit der Ver­marktung der Sportrechte die Tri­em AG, die die Werberechte ver­auft und im Gegenzug die von der EBU zugesagten TV-Zeiten anbieten kann.

Geldflüsse hin und her

Insgesamt acht Hauptsponso­ren teilen sich die Ski-WM, nur zwei kommen davon aus Öster­reich: die Brauerei Gösser und Uniqa Versicherungen. Dass diese beiden Unternehmen in Schladming als Sponsoren auftreten, hat (auch) mit ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel zu tun, so wird kolportiert. Er wollte seine Partner bei der WM dabei haben. Da die letzten Ski-Weltmeisterschaf­en von Carlsberg-Bier gespon­sert waren, war es gerade beim Bier-Sponsor sehr schwierig.

Das Gesamtpaket geht also von der Tridem AG wieder zurück an die FIS, die die WM vergibt und den Veranstalter mit der Durchfüh­rung beauftragt. Dazu hat der ÖSV die Austria Ski WM- und Großveranstaltungs GmbH ge­gründet. Die Gesellschaft muss al­le Kosten der WM tragen, erhält dafür aber im Gegenzug einen Kostenbeitrag von der FIS. Über diesen wird offiziell geschwiegen, er macht laut SN-Recherchen[1] 32 Millionen Euro aus.

Die zweite Standbein des Ver­anstalters sind die Zuschauerein­nahmen, weshalb der ÖSV jahre­lang um den Ausbau der Tribünen gekämpft hat. 27 000 Tribünen­plätze hat man in Schladming, da­zu kommen zirka 5 000 Natur­-Stehplätze. Das ist insgesamt aber immer noch we­niger als beim Nachtslalom (50 000), weil man die ganze linke Hangseite im Zielstadion Planai verliert. Denn über diesen Teil der Planai kommen die [[Planai-WM-Abfahrtsstrecke der Damen|Damenstrecken in das Ziel.

Die Stadtgemeinde Schladming trägt das Risiko

Die Ausgaben des Veranstalters sind jedoch auch beachtlich, da dieser von den Tribünen über Container, Büro­mieten bis zu Software bezahlen muss. Die Stadtgemeinde Schladming trägt das aber das Risiko. Allein 1,8 Millionen Euro kostet das mobile Zielstadion. Um einen siebenstelligen Betrag musste der ÖSV zunächst auch die VIP-Rech­te ablösen, rechnet man noch den Bau der VIP-Logen und das Cate­ring hinzu, kann man ansatzweise die stolzen Preise (zwischen 250 und 830 Euro pro Tag) verstehen.

Dazu kommen die Personalkos­ten der Gesellschaft, die über rund 60 Angestellte und feste Mit­arbeiter verfügt und während der WM auch 1 000 Volunteers ver­pflegen und unterbringen muss. Kompliziert und teuer sind auch die Ausfallversicherungen für die Weltmeisterschaft.

Ein Einnahmen-Totalausfall wäre jedoch eine Katastrophe für die knapp 5 000-Seelen-Gemeinde Schladming, da sie in letzter Konsequenz die als Veranstaltungsort im Rahmen der bei der WM-Bewerbung gege­benen Garantien für alles gerade­zustehen, einlösen müsste.

Die Geldflüsse und Haftungen im Überblick

Haftungen

Der ÖSV und die Stadtgemeinde Schladming haften gegenüber dem FIS in Oberhofen in der Schweiz für alle Geldausfälle.

Geldflüsse

FIS --> Marken- und TV-Rechte an EBU in Genf, Schweiz --> vergibt Markenrechte an Tridem AG, Schweiz --> diese verkauf Sponsorpakete an --> FIS

FIS --> gibt 32 Mill. Euro an die Austria Ski WM- und Großveranstaltungs GmbH, die sich alle Einnahmen aus Kartenverkäufe behalten darf, aber alle Ausgaben zu bezahlen hat.

Siehe auch

Quelle

  1. Quelle dieses Artikels sind die swiki:Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 2. Februar 2013 Die Goldgräber von Schladming von Michael Smejkal