Bandltanz

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Bei vielen Festen und Tanzunterhaltungen ländlicher Tanz- und Trachtengruppen so auch in Schladming selbst gilt der Bandltanz als einer der Höhepunkte.

Der Tanz

Die von einem geschmückten Bandlbaum ausgehenden bunten Bänder werden in genau festgelegten Tanzschritten von Burschen und Mädchen zu einem Muster um den Baum gewunden und in entgegengesetztem Rhythmus wieder entflochten.

Besondere Form im Raum Schladming

Nicht nur die Tracht, sondern auch der Volkstanz lässt in seiner Vielfältigkeit durch zeitbedingte Einflüsse Entwicklungsformen erkennen, die nicht unbeachtet bleiben dürfen. Kaum bekannt dürfte es aber heute noch in Schladming sein, dass es hier und in der näheren Umgebung einen Bandltanz besonderer Art gegeben hat, der entgegen der im Sommer getanzten - auch heute üblichen Art - in den Wintermonaten nach einem besonderen Zeremoniell aufgeführt wurde, wie man dem Buch "Die eherne Mark" von Ferdinand Kraus aus dem Jahre 1897 entnehmen kann.

"In der Umgebung von Haus und Schladming wird nicht seiten der sogenannte "Bandeltanz" aufgeführt. Bei dem selben stellen sich als verkörperte riesenhafte Eis- und Waldmänner in den Ecken des Tanzbodens vier ganz mit Baummoos oder Reisig umhüllte Männer auf, welche lange, oben ausgehöhlte und mit Kampher gefüllte Eiszapfen in den Händen halten, welche Zapfen angezündet, Eisfackeln gleichen. In der Mitte des Tanzbodens wird weiter ein Grassbaum aufgestellt, dessen Äste bis auf den Wipfel abgehackt sind. Der bauschige Wipfel ist wie ein Christbäumchen mit Kerzen und buntem Flitter geschmückt. Von demselben flattern färbige lange Bänder herab. Nun beginnt der Aufzug der Tänzer unter Jauchzen, Pfeifen, Schuhplatteln und Stampfen, wobei die Burschen in steirischer Tracht aber ohne Joppe, das weisse Hemd mit einer bunten Seidenschärpe geziert, die Dirndeln mit kurzen Ärmeln und Röcken erscheinen. Nach mehrmaligem Umzug beginnt der Tanz, wobei die Burschen die Bänder mit der rechten die Dirndln mit der linken Hand halten …" Auf dieses Eingangszeremoniell folgt der gewöhnliche Bandltanz.

Quellen