Admont Guests 2014

Unter dem Titel Admont Guests 2014 waren zwei Sonderschauen im Benediktinerstift Admont in der Saison 2014.

Die Ausstellungen

Die eine widmete sich dem Thema "Künstlerbücher", die andere historischem Blechspielzeug.

Künstlerbücher

Das Weddingalbum von Yoko Ono und John Lennon, eine Partitur zur Stille von Jage Cage, eine farbenprächtige Gemeinschaftsarbeit von Pop-Art-Künstlern, die 1a gebratene Fischgräte von Joseph Beuys, Comics mit überraschenden Ein- und Durchsichten von Dieter Roth. Das sind nur einige Namen von Künstlerbuch-Autoren. Das erste Computer-Gedicht auf Endlospapier als Künstlerbuch, eine mit einem Fotoapparat abgewickelte Haut, Aufblasbares, Bücher am Boden, an der Wand, in der Vitrine, Leporellos in den unterschiedlichsten Ausprägungen, Tonträger als Beilagen, die Begegnung und Entfaltung von Zeit und Raum im Künstlerbuch, spannende thematische Auseinandersetzungen mit Bild, Text und Material, die zu überraschenden Ergebnissen führen. Immer auch gesellschaftskritische Auseinandersetzungen, für die Künstler das Medium Buch als ein Ausdrucks- und Gestaltungsmittel wählen. Humorvolle Konzepte wechselten mit stillen, kraftvollen, geheimnisvollen und kritischen Konzepten ab.

Unterschiedliche Kulturen verwoben sich, tauschten sich aus, standen in einem spannenden Dialog. Eine Vielfalt an Erscheinungsformen, eine Vielfalt an Gedanken und Ideen. Die fast 100 Exponate kamen aus international renommierten Sammlungen: Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt am Main, Bayerische Staatsbibliothek, Museum für moderne Kunst Weserburg in Bremen, die beiden Wiener Museen MAK und mumok sowie die Universitätsbibliothek der Angewandten in Wien. Ebenso waren zwei deutsche Privatsammler beteiligt. Videos gaben Einblicke in die verschiedenen Sammlungen und in jedes einzelne Künstlerbuch. Eines steht fest: Künstlerbücher machen Künstler auf der ganzen Welt. Wie sich das Künstlerbuch seit 1960 bis heute entwickelt, wie technische Entwicklungen, neue Medien und der gesellschaftliche Wandel sich auf die Erscheinungsform und die Konzeptionen der Künstlerbücher auswirken, wie die Künstlerbücher heute sind und morgen sein werden, das war in dieser Ausstellung direkt nachzuspüren.

Mechanische Tierwelt

Die beiden Berliner Künstler Sebastian Köpcke und Volker Weinhold führten den Besuchern die Artenvielfalt der Mechanischen Tierwelt anhand von Originalen, Fotografien und einem Film vor Augen. Einstmals schien sie unerschöpflich. Nun ist sie vom Aussterben bedroht. In spielerischer Weise haben Köpcke und Weinhold die historischen Blech-Tiere ihrer Sammlung in ein "natürliches" Umfeld versetzt, um sie darin mit der Kamera zu beobachten. Ein jedes von ihnen hat seinen eigenen Charakter.

Beide Ausstellungen waren im Museum des Benediktinerstiftes Admont zu besichtigen.

Quelle

• "Der Ennstaler", 30. Mai 2014