Hochzeit 1934 am Grundlsee

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Oben der Brautzug auf dem Weg zur Kirche. Graf Hans Czernin und Prinz Constantin Hohenlohe führen die Braut. Unten das Brautpaar.
Bild rechts unten: Das Brautpaar ­im Kreise der Familie und Sommergäste. ­In der ersten Reihe sitzend Domprälat Graf Ledochowsky, die Mutter der Braut, Marie Gräfin Czernin von und zu Chudenilz, das Brautpaar, die Mutter des Bräutigams, Prinzessin Gottfried Hohenlohe.

Der Artikel Hochzeit 1934 am Grundlsee berichtet von der Hochzeit von Anna Maria Victoria Gräfin Czernin von und zu Chudenitz und Dipl.-Ing. Seine Durchlaucht Karl Prinz zu Hohenlohe-Langenburg im Sommer 1934 in Grundlsee.

Die Hochzeit

Auszug aus dem Bericht von Peter Segof

Im Juli oder August 1934 fand die Hochzeit der Komtesse Czernin mit dem Prinzen Hohenlohe statt. Dem Charakter von Grundlsee entsprechend, wurde dieses Ereignis zu einem Volksfest. Die Familie Czernin ist seit langem dort ansässig und er erfreute sich überaus großer Beliebtheit. Schon am frühen Morgen hörte man die Böllerschüsse, die vom Echo dumpf wiederholt wurden. Die Glocke des schlichten Dorfkirchleins läutete ununterbrochen, und auch die in Grundlsee meist etwas zurückhaltende Sonne zeigte sich von ihrer wohl wohlwollendsten ­wollendsten wohlwollendsten Seite. Es war ein unendlich farbenfrohes Bild, wie der lange Hochzeitszug sich am späten Vormittag von der Villa Czernin über den hochgelegenen Promenadeweg zu der Kirche bewegte. Schneeweiß stach das Brautkleid aus den übrigen bunten Farben hervor. Die Brautführer, wie über überhaupt alle männlichen Begleiter des Zuges, hatten die schmucke steirische grüngraue Sonntagstracht angelegt. Ein dichtes Spalier der jubelnden Bevölkerung stand längs des Weges, und der feierliche Ernst des Zuges wurde unterbrochen, als nach altem Brauch mitten über den Weg ein großer, schwerer Baumstamm lag. Das Brautpaar mußte erst ein tüchtiges Lösegeld bezahlen, bevor das Hindernis weggeräumt wurde. Von nun an wurde der Zug noch öfters auf aufgehalten. ­

Damit die Braut auch wisse, wen sie zum Manne nimmt, wird ihr etwas aus dem Leben ihres zukünftigen Gatten vorgeführt. Ein Bauernbursche stellt ihn als Jäger dar, der einen Wilderer ertappt und im Ringkampf bezwingt. Am Abend sammelten sich Gäste und Einheimische zu einem fröhlichen Fest und feierten bei Wein und Bier das junge Paar.

Quelle

  • ANNO, Moderne Welt, Ausgabe September 1934, Heft 12