Holztrift

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Holztrift, auch Holztriften, nennt man den Transport von schwimmenden Baumstämmen, Scheitholz oder Schnittholz auf Wasserstraßen, wobei das Material lose (ungebunden) geschwemmt wird (zum Unterschied der Holzflößerei, bei der die Stämme fest miteinander verbunden sind).

Geschichte

Obwohl es keine Beweise gibt, gehen Experten davon aus, dass die Trift älter ist als die Flößerei. Zur Trift benötigte man stark wasserführende Gewässer, damit das Holz gut geschwemmt werden konnte. Die Zeiten von Triften mussten mit den am Bach gelegenen Mühlen, Säge- und Hammerwerken abgesprochen werden. Um zu verhindern, dass das treibende Holz Schäden an den Anlagen verursachte, mussten nämlich die Wasserversorgungskanäle dieser Anlagen vorübergehend abgesperrt werden.

Holztriften war noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts im Ennstal üblich. Dann wurde diese Art der Holzbringung eingestellt.

Holztrift im Bezirk Liezen

Elisabeth Wallner, Schulleiterin der Volksschule Donnersbach, erklärt an Hand des Modells des Donnersbacher Triftrechens das Holztriften:

Das Holztriften war eine Saisonarbeit, die nur bei der Schneeschmelze im Frühjahr, nach einem starken Gewitter oder bei Hochwasser durchgeführt werden konnte. Das Holz wurde von den Triftknechten mit ihren langen Holzstangen, den Flötstangen, eingewässert, bevor dieses in Gebirgsbächen, oft durch Klammen, schoss.

Beim Einlass des Triftrechens wurde das Holz in einem Becken gestaut. Dieses füllte sich rasch mit Wasser und dann wurden die Holzstämme (Bloche) in den Fluder eingeleitet. Jetzt kam der Flößer mit seiner Flötstange (Stangler oder Trifter) an die Reihe und sorgte dafür, das die Bloche geordnet durch die Fluder trifteten.

Dort wartete auch der Einlasser, ein weiterer Triftposten, und sortierte das Holz mit seine Flötstange nach Schwemmholz, Schleifholz oder Brennholz.

Nun kamen die Holzauszieher an die Reihe. Sie ordneten die mit verschiedenen farbigen Punkten versehenen Bloche nach ihrer Farbe, beispielsweise hatte beim Donnersbacher Triftrechen die Forstverwaltung Donnersbach die Farbe Rot. Dann brachten sie die Holzstämme in das jeweilige Holzlager.

Von dort wurden sie mit Pferdefuhrwerken oder Ochsenfuhrwerken zur Weiterverarbeitung oder für den Transport mit der Eisenbahn verfrachtet, wo sie damals noch von den Holzknechten auf die Waggons verladen wurden.

Eine besondere Aufgabe fiel dem Aufseher dem Moasta [Meister] zu. Er teilte die Stunden der Arbeiter ein und beaufsichtigte die Holzknechte, von denen oft über 100 die für die Trift notwendig waren.

Oft kam es zu Verklausungen, eine Stockung des Triftholzes. Wenn es die Holzknechte nicht schafften, mit ihren hellebardenähnlichen Floßstangen diesen Holzstau zu beseitigen, musste ein Sprengmeister durch Sprengung die Verklausung auflösen.

Siehe auch

Quellen

  • EnnstalWiki-Artikel Donnersbacher Triftrechen
  • Wikipedia "Flößerei"