Eiszeit im Mitterndorfer Becken

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Die Eiszeit im Mitterndorfer Becken, die stratigraphische Epoche des Pleistozäns, hinterließ im Mitterndorfer Becken zahlreiche Spuren. Die einzelnen Vereisungsperioden waren unterschiedlich stark ausgeprägt. Den letzten Schliff erhielt die Landschaft durch die Würm-Kaltzeit.

Die Vereisungen und ihre Spuren

Das Mitterndorfer Becken wurde von Eisströmen des Kemetgebirges und der nördlich davon befindlichen Berge, vom Toten Gebirge und - zumindest in der Würm-Kaltzeit - über das Salzabachtal durch einen Seitenarm des Ennstalgletschers genährt. Vom Becken aus floss dann ein Teil des vereinte Gletschers über Pichl-Kainisch Richtung Nordwesten bis in das Ausseer Becken, wo weitere Eiszuströme aus den umliegenden Gebirgen hinzukamen (siehe "Eiszeit im Ausseer Becken"). Der zweite Teil bewegte sich Richtung Osten nach Klachau und weiter nach Südosten bis zum Enntalgletscher.

Die verbreitetsten Zeugen dieser Eisströme sind Grundmoränen. Noch heute in der Landschaft sichtbare Indizien für die Gletscherfließrichtung sind Rundhöcker. Durch die flache Luv-Seite und steile Lee-Seite zeugen sie von der "Überfahrung" durch den Gletscher. Ein solcher Rundhöcker ist zum Beispiel der Kamp bei Obersdorf.

Quellen

  • Lobitzer, H. (2011). Geologische Spaziergänge. Ausseerland – Salzkammergut. Wien: Geologische Bundesanstalt
  • Mandl, G. W., Van Husen, D. & Lobitzer, H. (2011). Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Erläuterungen zu Blatt 96 Bad Ischl. Wien: Geol. B.-A.
  • Weidinger, J. T., Lobitzer, H. & Spitzbart, I. (Hrsg., 2003). Beiträge zur Geologie des Salzkammergutes. Gmundner Geo-Studie, 2, Gmunden
  • Van Husen, D. (1977). Zur Fazies und Stratigraphie der jungpleistozänen Ablagerungen im Trauntal. JB. Geol. B.-A., 120, 1-130, Wien