Radiolarit

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Lithostratigraphie der wichtigsten Gesteine im Bezirk Liezen seit dem oberen Perm.

Das Wort Radiolarit ist prinzipiell eine Gesteinsbezeichnung. Es wird in den Nördlichen Kalkalpen aber auch für die Namensgebung einer Radiolarit-Formation im Hangenden der Allgäu-Schichten verwendet. Bildungszeitraum war vom späten Mitteljura bis in den Oberjura.

Genese und Allgemeines

Ab der späten Obertrias sank der Meeresboden der Tethys stetig ab. Im Mitteljura/Oberjura herrschten bereits Tiefsee-Ablagerungsbedingungen vor. Hiervon zeugen die Radiolarite, die ohne scharfe Schichtgrenze über den Allgäu-Schichten lagern. Beim Radiolarit handelt es sich um ein biogenes Kieselgestein aus Radiolarien-Skeletten[1]. Nach dem Absterben sanken diese Tierchen ab und bildeten Radiolarienschlamm. Durch Diagenese entstand das Gestein Radiolarit, das bei Verwitterung zu kleinen scharfkantigen Bruchstücken zerfällt.

Vorkommen im Bezirk Liezen

Die Formation des Radiolarits ist im gesamten Kalkalpen-Bereich des Bezirks in schwankenden Mächtigkeiten zu finden. Als unmittelbar Hangendes der Allgäu-Schichten bestechen sie durch ihre hellgraue bis schwarzgraue, grünliche, häufig auch rotbraune Farbgebung.

Quellen

  • Geoportal GIS Steiermark
  • Lobitzer, H. (2011). Geologische Spaziergänge. Ausseerland – Salzkammergut. Wien: Geologische Bundesanstalt
  • Mandl, G. W., Van Husen, D. & Lobitzer, H. (2011). Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Erläuterungen zu Blatt 96 Bad Ischl. Wien: Geol. B.-A.
  • Weidinger, J. T., Lobitzer, H. & Spitzbart, I. (Hrsg., 2003). Beiträge zur Geologie des Salzkammergutes. Gmundner Geo-Studie, 2, Gmunden

Einzelnachweise

  1. siehe Radiolarit