FIS Alpine Ski WM 2013 - rechtliche Probleme bei Einladungen von Sponsoren

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Bei der FIS Alpinen Ski WM 2013 in Schladming bereiteten rechtliche Probleme bei Einladungen von Sponsoren diesen Kopfzerbrechen.

Die Hintergründe

Die "Salzburger Nachrichten"[1] (SN) hatten sechs Tage vor Beginn der FIS Alpinen Ski WM 2013 in Schladming eine gute und eine schlechte Nachricht für die Leser. Die gute Nachricht war, dass für die am kommenden Montag be­ginnende Ski-WM es noch jede Menge Eintrittskarten sowohl an der Strecke als auch auf den VIP-Tri­bünen gibt. Die schlechte Nachricht beschäftigte sich damit, dass immer mehr Sponsoren sich Gedanken darüber machen, wie sinn­voll ein Engagement bei großen Sportveranstaltungen noch ist. Es ist nämlich für Sponsoren schon sehr schwie­rig geworden, Partner und gute Kunden in den VIP-Bereich ein­zuladen.

Politiker und Beamte sind sowieso tabu

Durch die Verschär­fung des Korruptionsstrafrechts[2] gelten Geschenke an Amtsträger im Gegenwert von mehr als 100 Euro bereits als verbotene Anfüt­terung. Jedoch kostet bereits das billigste VIP-Paket im Zielraum im Zielstadion Planai 280 Euro, das teu­erste 830 Euro.

voestalpine-Sprecher Pe­ter Felsbach sagte dazu gegenüber den SN, dass sein Unternehmen eigene Lehrlinge und Mitarbeiter ein sowie Kun­den anderer Firmen nur auf Ge­schäftsführer- oder Vorstandsebe­ne in ihre Lounge einlade. Nicht auf der Gästeliste von voestalpine stehen Amtsträger oder Vertreter staatlicher Unterneh­men. Selbst interna­tionale Großkunden, die extra aus dem Ausland anreisen, müssen sich Flugticket und Unterkunft selbst bezahlen.

Die Porsche Holding ladet ebenso keine Personen von Behörden oder behördennahe Personen nach Schladming ein. Porsche ist Generalimporteur von Audi, dem Hauptsponsor der WM. Als gro­ßes Problem sieht Pressesprecher Ri­chard Mieling, dass auch gute Kunden aus der Privat­wirtschaft Einladungen ausschla­gen müssen - beispielsweise ha­ben börsenotierte Unternehmen oftmals strenge interne Richtlinien. Bei Sponsoring wurde natürlich daran gedacht, dass man deren eigene Kunden eigentlich einladen wollte, sagt Mieling.

Von Telekom Austria, dem größten Sponsor des Österreichischen Ski­verbands (ÖSV) wird mitgeteilt, dass ein in­tensiver Diskussionsprozess und Debatten stattfinden. Telekom-Sprecher Peter Schiefer berichtet, das jede Einladung von ihnen gescreent[3]. Denn oft wissen die Leute [Anmerkung: gemeint dürften die Eingeladenen sein] gar nicht, dass sie Amtsträ­ger sind. Amtsträger sind sind unter anderem auch die Vertreter lokaler Tou­rismusverbände. So sind die Rechtsabtei­lungen von Unternehmen im Vorfeld der Ski WM in Schladming damit beschäftigt, festzustel­len, ob man einen Sportevent aus fachlichem Interesse oder zu Re­präsentationszwecken noch an­nehmen dürfe oder nicht.

Schiefer verweist auf eine Einladung in Kitz­bühel zu einem großen Abend­empfang am Wochenende des Hahnenkamm-Rennens (Anmerkung: eine Woche vor der Ski WM in Schladming), in der die Eingeladenen gleich­zeitig darauf auch hingewiesen habe, dass der Gegenwert 100 Euro überschreite. Und so waren dann auch nur wenige Personen der Einladung gefolgt.

Einzelnachweise und Quellen

  1. Quelle dieses Beitrags, Ausgabe 29. Jänner 2013
  2. siehe [https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/246/Seite.2460105.html Neuerungen im Korruptionsstrafrecht seit 1. Jänner 2013]
  3. to screen - ein englisches Wort, ge-screent - eigentlich gar kein Wort, doch die Bedeutung sei "Menschen screenen = Einschätzen, ihre Werte herauslesen [screenen - existiert im Englischen ebenso nicht]