Zukunftswerkstatt Ennstal
Zukunftswerkstatt Ennstal war der Titel einer Veranstaltung im Kulturhaus Öblarn im Oktober 2015.
Allgemeines
Gemeinsam mit der Klima- und Modellregion Ennstal hatte Mag.a Birgit Lesjak-Ladstätter von BeNow–GANZheitliche Entwicklungen zu einer Begegnung unter der Überschrift "Zukunftswerkstatt Ennstal" geladen. Sie führte auch die Moderation an diesem Abend.
Mit unter den Impulsgebern der Unternehmer und Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Herbert Wieser, SPÖ-LAbg. Michaela Grubesa, Michael Schwingshackl von der Plattform Footprint, "Sölkstubn"-Wirtin und SlowFood-Expertin Agnes Lemmerer, Ernst Nussbaumer von der Energieagentur Steiermark Nord, Bezirksbäuerin Monika Schupfer und AMS-Regionalleiter Helge Röder.
Aus deren Eingangs-Statements ging hervor, dass sie als Meinungsbildner hohes Interesse an der Weiterentwicklung der Region haben – sei es auf wirtschaftlichem oder gesellschaftlichem Terrain.
Für Herbert Wieser ist das Halten der jungen Menschen in der Region eines der vordringlichen Ziele. Dies sei aber nur mit entsprechenden Bildungsangeboten und vorhandenen Jobchancen möglich. Es sei vielfach an Aussagen der Jugend ablesbar, dass sie gern in der Region lebt, aber fehlende Berufschancen zwinge sie zum Abwandern in Ballungszentren. Hier versuche die Wirtschaftskammer beispielsweise mit der Jobmesse an den beiden Brennpunkten Liezen und Gröbming gegenzusteuern. Auch das Modell "Lehre mit Matura" finde in zunehmendem Maß Interessenten. Jedoch eine fundierte Lehrausbildung im gewählten Beruf und darauf folgend eine gezielte Weiterbildung im Fach trage bereits die selben Chancen in sich.
Michaela Grubesa als Abgeordnete zum Landtag sieht die Wohnsituation für junge Menschen in der Region von der Kostenseite her problematisch. Es fehle ein Angebot an leistbaren Startwohnungen.
Erstaunlich das von Agnes Lemmerer praktizierte Modell. Die "Sölkstubn"-Wirtin hatte sich zurück auf bewährte Kochmethoden besonnen und mit der von ihr wiederentdeckten "Kochkiste" einen regelrechten Seminartourismus bewirkt. Ihr Modell fußt auf dem Bewahren guter Traditionen bei stetem Anpassen an zeitgemäße Methoden und Lebensumstände.
Monika Schupfer als Bezirksbäuerin sieht für junge Menschen aus der Landwirtschaft gleich mehrere Hürden in der Weiterentwicklung. So seien es hohe "Zäune", die es beispielsweise in der Selbstvermarktung hofeigener Produkte zu bewältigen gelte. Der Gesetzgeber habe eine überbordende Bürokratie vor den Erfolg gestellt.
Von Helge Röder, dem neuen AMS-Leiter in Liezen, kamen hoffnungsvolle Signale. Die Arbeitslosenrate im Bezirk sei unter dem Landesdurchschnitt und die Winter-Bauoffensive gebe Anlass zu vorsichtigem Optimismus.
Ernst Nussbaumer von der Energieagentur Steiermark Nord berichtete von Fortschritten in E-Mobilität und in der Gewinnung von Energie aus der Photovoltaik.
Zur Philosophie eines neuen Denkens versuchte Michael Schwingshackl von der Plattform Footprint mit dem Rezept hinzuführen, man solle wieder zurückfinden zu dem was man selbst gern tut, gern erlebt und bei dem man sich wohlfühlt.
Die Diskussion mit und auch unter dem Publikum folgte diesen Gedanken.
Quelle
- "Der Ennstaler", 9. Oktober 2015