Wasserkraftwerk Mühlau

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Wasserkraftwerk Mühlau

Das Wasserkraftwerk Mühlau ist ein Wasserkraftwerk im Ennstal in der Gemeinde Hall, das der ENVESTA Energie- und Dienstleistungs GmbH gehört.

Geschichte

Am 21. Jänner 1911 beschloss das Stiftskapitel die Errichtung eines eigenen Elektrizitätswerkes mit einem Kraftwerk in der Mühlau, des Wasserkraftwerks Mühlau. Dafür stellte das Stift ein Kapital von 250.000 Kronen bereit. Aufgebracht werden sollten die Mittel teils durch Verkauf von Liegenschaften, teils (nach dem Vorbild des Elektrizitätswerks des Benediktinerstifts Kremsmünster durch Aufnahme eines günstigen Kredites aufgebracht werden. Das Stiftskapitel rechnete mit einer 30-jährige Amortisation. Diese Lösung kam billiger als der weitere Bezug des Stroms von der Schwarzenbergischen Dampfsäge. Das Werk wurde dann nicht von einem Unternehmer erbaut, sondern ebenso wie das in Kremsmünster vom Stift in Eigenregie. Die Bauleitung hatte Ing. Julius Gruder aus Innsbruck, der bereits das E-Werk in Kremsmünster erbaut hatte.

Die Größe der Anlage wurde so dimensioniert, dass nicht nur das Stift, sondern auch der Bahnhof Selzthal mit elektrischem Strom versorgt werden konnte. Selzthal war seit der Inbetriebnahme der Pyhrnbahn im Jahr 1906 zu einem wichtigen Eisenbahnknoten geworden.

Die Gesamtkosten für das Kraftwerk einschließlich der Transformator-Stationen sowie der Hoch- und Niederspannungsleitungen beliefen sich nach der Endabrechnung auf rund 325.000 Kronen.

Kurz nach halb vier Uhr am Nachmittag wurde am 9. September 1911 der erste Generator im Beisein des Abtes Oswin Schlammadinger in Betrieb genommen. Ende des Monats, am 30. September wurde dann um neun Uhr vormittags auch das zweite Aggregat in Betrieb genommen.

Am 4. Oktober 1911 nahm das Benediktinerstift Admont das heute älteste E-Werk des Stiftes in der Mühlau mit der ersten Einschaltung des Fernkabels Mühlau - Admont (etwa fünf Kilometer) in Betrieb.

Daten

Standort Hall Ortsteil Mühlau
Bauart Hochdruck-Kleinwasserkraftwerk
Turbine Horizontal 2-düsige Pelton-Turbine
Engpassleistung 820 kW
Jahreserzeugung 3.800 MWh
Erstinbetriebnahme 1911
Ausbau 1980/81
Revitalisierung 2007
Baukosten € 2,9 Mio. inkl. Revitalisierung

Quelle