Tulleck'sches Hammerwerk

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Ehemaliges Hammerherrenhaus Tulleck'sches Gewerkenhaus
Das Kanzleistöckl
Der Fahrerhof
Rechts unten das Tulleck'sches Hammerwerk. Aufnahme zwischen 1928 und 1938.

Das Tulleck'sches Hammerwerk ist eine ist eine historische Hammerschmiede historische Hammerschmiede und zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Gemeinde Wildalpen im Salzatal im Osten des Bezirks Liezen.

Geschichte

Das Hammerwerk entstand im frühen 16. Jahrhundert. Kaiser Ferdinand II. erteilte den Gewerken Hans Friedrich Mayer aus Eisenerz und Hans Paul Payer aus Weikersdorf per 30. Juni 1625 das Privileg, bei Eisenerz einen Bergbau und am Seisenbach (Säusenbach) auf der Wildalpen einen Schmelzofen und einen Hammer zu betreiben. Von dort ist es über die Eisenerzer Höhe nur 15 Kilometer Luftlinie zum Erzberg, und die Hammerherren durften die Interessen der Innerberger Hauptgewerkschaft nicht stören, und mussten einen neuen Platz für die Energiegewinnung suchen. Da im seinerzeit noch undurchforsteten Salzatal Holzkohle in großen Mengen billig produziert werden konnte, lohnte sich sogar der Erztransport über den Saumweg. Benannt ist es nach dem Tulleck, einem der Gipfel bei Eisenerz (direkt westlich vom Erzberg), auf dem Mayer und Payer schürften.

Das Herrenhaus des Hammerwerks, Hammerherrenhaus oder Gewerkenhaus genannt, wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut.

Im frühen 19. Jahrhundert verfügte das Werk über fünf Hämmer mit vier Zerren- und drei Streckenfeuern.

1837 wurde das Hammerwerk geschlossen, die Erzanlieferung wie auch der Abtransport der Ware über Flöße oder Fuhrwerke wurde unrentabel, ebenso der Betrieb mit Holz- statt mit Steinkohle.

1979 erwarb die Stadt Wien das Haus, um ein Museum einzurichten, und stellte es teilweise der Gemeinde Wildalpen zur Verfügung (Verein der Freunde des Museums Wildalpen).

Gebäudebeschreibung

Neben dem Herrenhaus gehören das Kanzleistöckl, der Fahrerhof und das Wagnerhaus (Kohlfachterhaus) zum Ensemble.

Die dreigeschoßigen Haupthaus mit Quertrakt des 17. Jahrhunderts hat ein Schopfwalmdach und eine kleine, schmucke Balkonveranda im Heimatstil der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das zweigeschoßige frei beistehende Nebenhaus, das Kanzleistöckl (Bürogebäude), hat ein Walmdach und stammt aus dem 18./19. Jahrhundert. Das Wagnerhaus steht taleinwärts, der Fahrerhof talauswärts.

Im Inneren des Herrenhauses finden sich Tonnengewölbe und zwei Holzdecken mit reich geschnitzten Mitteltramen und Stuck.

Heutige Nutzung

Neben den angesiedelten Museen verfügt das Haus über Seminar-, Archiv-, Depot- und Bibliotheksräume, sowie ein Museumskino (65 Plätze). Sonderausstellungsräume sind in den Nebengebäuden.

Das Museum ist barrierefrei ausgestattet.

Historisches Hammerwerk

Im Haus finden sich etliche Bestandteile des alten Hammerwerkes. Zu sehen ist unter anderem ein Zainhammer mit Direktantrieb und eine nachkonstruierte Esse. Als solches ist es Station der Steirischen Eisenstraße.

Heimat- und Pfarrmuseum

1984 wurde das Heimat- und Pfarrmuseum von Wildalpen eingerichtet. Es dokumentiert die reiche Geschichte und Kultur der Forst- und Holzschwemm-Gemeinde Wildalpen. Hauptthema ist die Innerberger Hauptgewerkschaft, die hier von 1625 und 1838 einen bedeutenden Betrieb zur Holzkohleerzeugung für die Eisenverarbeitung in den Werken rund um den Erzberg und die Kleineisenindustrie der Eisenwurzen führte.

Museum HochQuellenWasser

Siehe Hauptartikel Museum HochquellenWasser Wildalpen

Quelle