Totenkult im Wandel der Zeit

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Dieser Artikel berichtet über den Totenkultur im Wandel der Zeit.

Allgemeines

Die Anfänge menschlicher Kulturgeschichte lassen sich nicht von religiösen Vorstellungen über ein Weiterleben nach dem Tod trennen. Die altchristliche Begräbnisfeier lehnte sich weitgehend an die Bräuche der heidnischen Antike an, soweit diese mit dem christlichen Auferstehungsglauben vereinbar waren. So wurde z. B. das Totenmahl als Gedenken an die Verstorbenen übernommen und schon im 2. Jahrhundert mit der Eucharistiefeier verbunden.

An die Stelle der Gesänge der Klageweiber traten christliche Hymnen, Psalmen und das Halleluja und schon früh verdrängte die Erdbestattung nach dem Vorbild der Grablegung Christi die zuvor übliche Verbrennung. Erst im 19. Jahrhundert kam die Feuerbestattung – begleitet von zum Teil antichristlichen Parolen – wieder auf.

Die intensive Verehrung der Heiligen und Märtyrer führte in der Folge auch zur Verehrung der Grabstätten als irdisch sichtbare Zeichen und zur Errichtung von Kirchen über den Gräbern. Der Petersdom in Rom ist wohl das bekannteste Beispiel dafür. Schon im frühen Mittelalter wurden Friedhöfe um die Kirchen errichtet. Ein solcher Kirchhof (lat.: coemeterium) war ein umfriedeter Ort mit Asylrecht.

Mit dem Wachsen der Märkte und Städte im Mittelalter sah man sich mit Platzmangel konfrontiert. Da eine Erweiterung der Friedhöfe meist nicht möglich war, wurde es üblich, die Gräber zu leeren, also die Gebeine zu exhumieren und für diese einen eigenen Platz zu schaffen. So entstanden Karner oder Beinhaus (lat.: ossuarium) wie beispielweise unter der Annakapelle in Schladming. Diese Gebäude waren häufig zweigeschossig. Im Untergeschoss waren die Gebeine in oft kunstvoller Anordnung aufbewahrt, im Obergeschoss befand sich meist eine Kapelle, in der Gottesdienste für die Toten gefeiert werden konnten.

Quelle