Katholische Stadtpfarrkirche hl. Achaz

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Stadtpfarrkirche hl. Achaz
Der Blick geht an der Stadtpfarrkirche vorbei an die Felsen des Dachsteinmassivs, das im untergehenden Sonnenlicht rot gefärbt wird.

Die katholische Stadtpfarrkirche hl. Achaz in Schladming ist eine römisch-katholische Kirche, die unter Denkmalschutz steht.

Geschichte

Die erste urkundliche Nennung der Kirche als Filiale der Mutterpfarre Haus scheint im Jahr 1299 auf. Auch der Turm geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Die Zwiebelhaube wurde dem Turm erst 1832 aufgesetzt. Die Erweiterung zur dreischiffigen gotischen Hallenkirche erfolgte in den Jahren 1522 bis 1532. 1525 Zerstörung Schladmings während des Bauernkrieges.

Der Hochaltar entstand in den Jahren 1702 bis 1704, die Plastiken des Stiftsbildhauers von Admont Martin Neuberg wurden 1741 geschaffen. 1814 und der Großbrand Schladming 1931 erlitt die Kirche bei Bränden schwere Schäden. Nach dem Brand 1814 fertigte swiki:Franz Xaver Gugg[1], Kunst- und Glockengießer in der swiki:Stadt Salzburg in den Jahren 1818 und 1827 (von seinem Nachfolge) drei neue Glocken um 1 639 swiki:Gulden 16 2/4 Kreuzer an.

Am 20. Jänner 1907 wurden zwei umgegossene Glocken der Stadtpfarrkirche geweiht.

Seit 1857 ist Schladming eine selbstständige Pfarre.

Patron der Pfarrkirche: hl. Achatius, Märtyrer (Fest: 22. Juni).

Wiederaufbau nach dem Brand 1931

Das "Grazer Volksblatt" schreibt in seiner Ausgabe vom 22. April 1931:[2]

Der Wiederaufbau der Schladminger Pfarrkirche. Schladming, 18. April.

Am Donnerstag den 9. April wurde das vorläufige Notdach am Turm und auf der Kirche fertiggestellt. Daß es möglich war, in verhältnismäßig kurzer Zeit eine Fläche von ungefähr 2000 Quadratmeter doppelt einzu­decken, verdanken wir vor allem jenen Säge­werken und Holzlieferungsfirmen, die angesichts der drohenden Gefahr in hochherziger Weise kostenlos und rasch Bretter geliefert haben. Es sind dies die Sägewerkeund Firmen: Lackner in swiki:Reitdorf bei swiki:Altenmarkt, Kirchner in swiki:Flachau, Geringer in Mandling, Anton Rettenbacher vlg. Krieger in Klaus, Willi Seebacher in Schladming, Krerter in Schladming, Grössing in Gröbming, Regensburger in Stein a. d. Enns, Verwaltung Feltrinelli in Stein a. d. Enns, Forstverwaltung Colloredo. Bloch lieferten: Schloß Koburg, Josef Schnitzer, Alexander Tritscher in Schladming, Karl Tritscher vlg. Scheucher in Klaus, Zwisler vlg. Forner in swiki:Forstau. An erster Stelle der Bretterspender aber steht das swiki:Missionshaus St. Rupert am swiki:Kreuzberg bei swiki:Bischofshofen, das uns miteinem Waggon Bretter zu Hilfe kam. Das Stift Admont sandte an Stelle der Bretter 300 S. Zu billigem Preis lieferte das Säge­werk Habersatter in swiki:Radstadt eine größere Menge.

Unentgeltliche Fuhren leisteten: Willi Seebacher, Holz- und Bretterhandlung in Schladming, Josef Maier, Gastwirt, Josef Niederauer, Kaufmann, Brauerei, Konsumlei­ter Feichter und Baumeister Max Pekoll, alle in Schladming; ferner die Bundesstraßenverwaltung Liezen und die Stadtgemeinde Rad­stadt. Nicht zuletzt sei gedankt den freiwilligen Arbeitskräften unter Führung des Zimmermeisters Landl, die Zeit und Mühe nicht scheu­ten, unsere Kirche unter das Dach zu bringen. Unermüdlich tätig waren auch Kirchenpropst Johann Stocker vlg. Harreiter und Gemeinderat Brandstätter. Es ist unmöglich, alle anzu­führen, die auf irgendwelche Weise so erfreu­lich und einmütig unter Hintansetzung aller Gegensätze und Meinungsverschiedenheit zusammengearbeitet haben, die weiter drohende Gefahr für das Gewölbe unserer Kirche abzu­wenden. Ihnen allen, den Spendern wie den Arbeitern, sei der wärmste Dank der Pfarrgemeinde gesagt. Möge dieses einmütige Zu­sammenarbeiten aller auch für die Zukunft die Losung sein, so wird die Kirche in aller Schönheit wiedererstehen.

Durch die unermüdlichen Bemühungen des Stadtpfarrers Josef Doppelhofer, des Kirchenkonkurrenzausschusses, vor allem seines tüch­tigen Obmannes Herrn Ferdinand Zefferer sowie auch insbesondere des Bezirkshauptmannes Dr. Schadeck schreiten die Vorarbeiten zum Wiederaufbau der Kirche rüstig vorwärts. Zu diesem Zwecke fand am Samstag den 11. April eine Kommission statt, an der außer obgenannten Herren noch teil­nahmen: Bautechnischer Amtssachverständiger Baurat Ing. Fitz, vom Landesdenkmalamt Oberstaatskonsevvator Reg.-Rat Quigueran-Beaujeu und Kreisdechant Gruber. Nach Fest­stellung der Schäden hat die Kommission be­schlossen, Kirchendach und Kuppel wieder so aufzubauen, wie sie vor dem Bestände waren. Jedoch soll nunmehr Turm und Kuppeldach im Ausmaß von 400 Quadratmeter gänzlich mit Kupferblech gedeckt werden. Die Kirche mit 1100 Quadratmeter in der Fläche wird mit Biberschwanzziegeln gedeckt werden.

Nach dem Kostenvoranschlag von Pekoll kämen zu stehen: Notdach und Baumeisterarbeiten 16.771 S 50 g, Zimmermannsarbei­ten der Kirche samt Eindeckung 31.760 S, Bauspenglerarbeiten an der Kirche 5896 S, Turmherstellung: Baumeisterarbeiten 8934 S, Zimmermannsarbeiten 16.340 S, Bauspengler­ arbeiten samt Eindeckung 18.948 S, Summe sämtlicher Bauarbeiten 98.649 S 50 g.

Dazu kommen laut Kostenvoranschlag des Elektrizitätswerkes: für die elektrische In­stallierung, die vollständig vernichtet ist, 4136.50 S, für die Blitzableiterherstellung 1205 S, Gesamtkosten 103.991 S. Davon sind durch die Versicherung gedeckt 26.231 S. Von den verbleibenden 77.760 S fallen zwei Drit­tel auf die Pfarrgemeinde, das sind 51.840 S, das übrige Drittel auf den Patron, bzw. den Bund.

Da die kleine Pfarrgemeinde außerstande ist, diesen Betrag auf­zubringen, da sie selbst für zehn Jahre durch die vor zwei Jahren durchgeführte Re­novierung mit 23.000 S belastet ist, muß ge­trachtet werden, mit Hilfe des Bundes, des Landes und der Sammlungen denselben aufzu­bringen. Wenn auch die Spenden erfreulicher­weise von allen Seiten reichlich fließen, so ist es doch unsinnig, zu behaupten, damit sei schon alles gedeckt; an die aufzubringende Riesensumme reichen sie noch lange nicht heran. Erst wenn ein Großteil des Geldes ausgebracht ist, kann an den Wiederaufbau ernstlich geschrit­ten werden. Wir hoffen, daß dies im Herbst möglich sein wird. Bauarbeiten werden noch keine vergeben; sie sollen, wie wir hören, im Offertwege ausgeschrieben werden.

Bildergalerie

weitere Bilder

  Katholische Stadtpfarrkirche hl. Achaz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblink

Quellen

  • Homepage der r.k. Pfarre Schladmimg
  • Tafel an der Kirchenwand

Einzelnachweise

  1. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWiki
  2. ANNO, "Grazer Volksblatt", Ausgabe vom 22. April 1930, Seite 5