Spießen

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Spießen Gehen ist ein Heischebrauch, der am letzten Sonntag im Kirchenjahr, dem Christkönigssonntag, gepflegt wird.

Allgemeines

Dieser Brauch steht im Zusammenhang mit dem Martiniloben.

Früher wollten sich ärmere Dienstboten wollten bei den reichen Höfen auch ihren Anteil an dem Festmahl holen, das beim Martiniloben üblich war. Also wurde mit einem Spieß ans Fenster geklopft, in der Hoffnung zumindest einen Krapfen, ein Stück Bratl oder vielleicht ein Stück "G’selchts" zu bekommen. Um bei diesem 'Heischen' aber unerkannt zu bleiben, verwendeten die Spießer einen entsprechende langen Spieß, den sie aus dem Dunkel des 'toten Winkels' des Fensters um Nahrung hielten.

Spießen in Weyern

Am Christkönigssonntag ist in Gröbming nur in Weyern das "Spießen Gehen" Brauch. Die Bäuerin öffnet das Fenster, die auf den langen Stock gebundene Gabel hereingereicht und sie steckt ein Packerl mit Süßigkeiten oder Germschnitten, gefüllt mit Zwetschkenmarmelade drauf.

Spießen in Reith

In Reith in Kleinsölk in der Gemeinde Sölk gehen zuerst gehen die Kinder und Jugendlichen "Spießen", allerdings keine Gabel angebunden. An die bei älteren Buben schon mehrere Meter lange Spieße werden von den Familien kleine Säckchen mit Süßigkeiten und Mandarinen auf die Spieße gesteckt. Am späteren Abend gehen dann die Erwachsenen "Spießen". Sie bekommen z. B. ein Paar Hauswürstl oder ein Stamperl Schnaps auf den Spieß.

Ob man erkannt werden will oder unerkannt bleiben möchte, ist heute nicht mehr von Bedeutung.

Spießen am Gössenberg

Altbürgermeister Franz Thaller vlg. Thaller erzählte, dass am Gössenberg etwa bis zum Ende der 1950er-Jahre das Spießen am letzten Sonntag im Jahreslauf üblich war.

Quelle


Ein Beitrag im Rahmen des Leader-Projekts "Heimatkunde - heimatkundig"
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