Sedimentation

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Als Sedimentation wird das Absetzen, Ablagern oder Ausfällen von Sedimenten bezeichnet. Letzteres kann chemisch und biochemisch erfolgen.

Beschreibung

Die Sedimentation hängt stark von den chemischen und physikalischen Bedingungen im Sedimentationsraum ab. Beim Absetzen von Festteilchen sind z. B. die Eigenschaften des Teilchens (Größe, Form, spez. Gewicht, usw.) und die Tragkraft des umgebenden Mediums entscheidend. Bei der chemischen Sedimentation (Ausfällung) liegt der Focus z. B. auf Sättigungsgrad der Lösung, Temperatur, usw.. Die Ablagerung von organischem Material wird hingegen vom ursprünglichen Lebensraum bestimmt.

Arten der Sedimentation

Je nach Art des transportierenden Mediums gibt es unterschiedliche Arten der Sedimentation:

  • äolische Sedimentation: Ablagerung aus bewegter Luft. Bsp. Auffüllen von Hohlräumen, Bildung von Dünen
  • aquatische Sedimentation: Absetzung im Wasser.
Absatz aus Quellen (z. B. Sinter)
Ablagerung in Flüssen - fluviatile Sedimentation (z. B. Schotterbänke)
Ablagerung in Seen - limnische Sedimentation
Ablagerung im Meer - marine Sedimentation
Ablagerung durch Eis oder Schmelzwasser - glaziäre/fluvioglaziale Sedimentation (z. B. Moränen)
  • vulkanogene Sedimentation: Ablagerung oder Absetzung bedingt durch vulkanische Tätigkeit

Oft sind Sedimente aufgrund ihres Entstehens geschichtet. Dieses Gefüge wird Schichtung genannt.

Sedimentation im Bezirk Liezen

Sedimentation spielt im Bezirk Liezen eine wichtige Rolle. Im Quartär kam es durch den Wechsel zwischen Kalt- und Warmzeiten zu mächtigen glaziären Sedimentationen; Moränen entlang der ursprünglichen Gletscher lagerten sich ab. Hierbei seien die mächtigen Moräneneinheiten im Ausseerland rund um Bad Aussee erwähnt. Erdwärmetiefenbohrungen zeigten, dass hier die Moränenschotter lokal mehr als 100 m mächtig sein können.
Auch die fluviatile Sedimentation hat eine große Bedeutung. Die Bäche, welche aus Quer- und Seitentälern in das Ennstal münden, brachten im Laufe ihres Bestehens viel Lockersedimentfracht aus dem Hinterland, bildeten lokal Schwemmfächer aus und transportieren ihre Sedimente bis in die Enns, wo sie heute als Ennsschotter vorliegen. So sind in der Enns sowohl Gesteine der Kalkalpen im Norden, als auch des Kristallins im Süden vorhanden.
Sedimentation aus Quellen bzw. Sinterbildung ist in den Höhlen der Kalkalpen relevant, wie z. B. den Höhlen im Toten Gebirge.
Marine Sedimentation spielte in der Region Bezirk Liezen für die Bildung der Kalkalpen z. B. eine tragende Rolle. Kalkschlamm und Fossilien sedimentierten vor der alpidischen Gebirgsbildung in der Tethys[1] und bildeten somit die heute sichtbaren Kalkbänke.

Einzelnachweise

Quellen

  • Murawski, H. & Meyer, W. (2004): Geologisches Wörterbuch. München: Spektrum Akademischer Verlag