Richard Knaus

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Richard Knaus (* 1930 in Ramsau am Dachstein; † Juli 2018 in Schladming) war ein Ramsauer Bürger.

Leben

"Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen, und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern". So lautete der Konfirmationsspruch, den Richard Knaus von Pfarrer Karl Dinges im Jahr 1944 mit auf den Weg bekommen hat.

Bei Richard Knaus hat sich das Wort nicht auf materiellen Reichtum bezogen, sehr wohl aber auf sein geistiges Kapital. Er war vielseitig interessiert und hat sich durch seine Leidenschaft fürs Lesen immenses Wissen angeeignet. Gerne hat er auf hohem Niveau diskutiert und auch die intellektuelle Auseinandersetzung gesucht. Er war stets bemüht, freundlich zu sein und Ängste und seelische Belastung, die ihn fast sein ganzes Leben lang begleiteten, zu überspielen.

Richard Knaus wurde 1930 als erstes Kind von Bäckermeister Johann Knaus und Karolina beim "Schaidl" geboren. Er wuchs zusammen mit seinen Geschwistern Maridi und Hansi auf. Matthias Schrempf ("Almfrieden") war sein Halbbruder und stammte aus einer früheren Beziehung väterlicherseits.

Nach der Volksschule in Ramsau besuchte er die Hauptschule in Schladming, wobei der Schulweg noch zu Fuß bewältigt werden musste und vor allem im Winter oft beschwerlich war. Seine schulische Ausbildung setzte Richard in der Handelsakademie Salzburg fort. Es zeigten sich hier zunehmend Ängste, die ihn gefangen genommen haben. Es war ihm aber möglich, in der elterlichen Landwirtschaft beim Schaidl mitzuarbeiten.

Schwer getroffen hat ihn und die ganze Familie der frühe Tod von Hansi, der im Alter von nur 18 Jahren an einer seltenen, zu spät erkannten Krankheit gestorben ist.

Im ländlichen Raum war es nicht einfach, für Richard eine entsprechende psychische Betreuung zu gewährleisten. Über Schwester Maridi gelang es, Aufenthalte in einer Spezialklinik in Wien und später in Salzburg zu organisieren. Nach der Fertigstellung einer Wohnung im Haus "Alpenruhe" war sein Aufenthaltsort wieder die Ramsau.

Neben der fürsorglichen Betreuung durch seine Mutter und Maridi war vor allem die Hilfe des Schladminger Zimmermeisters Ing. Herbert Tritscher, zu dem Richard großes Vertrauen hatte und eine freundschaftliche Beziehung über all die Jahre aufbaute, eine große Unterstützung.

Vor rund zehn Jahren kam Richard Knaus in das Bezirksaltenpflegeheim Schladming, wo eine entsprechende Versorgung gewährleistet war. Er lebte sich in der Folge gut ein. Vom Pflegepersonal wurde er mit seinen Eigenheiten akzeptiert und sehr gut versorgt. Der körperliche Abbau war jedoch in den letzten Jahren nicht zu übersehen und führte kurz nach seinem 88. Geburtstag zu seinem Tod.

Quelle