Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz in Hall

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz in Hall.
Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz in Hall.
Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz in Hall.
Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz in Hall.

Die Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz in Hall ist die Pfarrkirche der Pfarre Hall in der ehemaligen Gemeinde Hall, heute Teil der Marktgemeinde Admont. Sie zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in Hall.

Geschichtlicher Überblick

Bereits in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde in Hall eine Kirche errichtet, wahrscheinlich kurz nach der Gründung des Benediktinerstifts Admont (1074). 1095 erfolgte die Weihe dieser ersten Kirche durch den Salzburger swiki:Erzbischof[1] swiki: Thiemo. Diese frühe Errichtung einer Kirche in Hall hängt mit der bereits vorhandenen Infrastruktur zusammen, sprich mit dem Salzabbau, der dem Ort auch seinen Namen gab. Die Gewinnung des kostbaren "weißen Goldes" führte dazu, dass in Hall sehr früh eine Besiedelung stattfand, wofür man – wahrscheinlich war ein Ansteigen der Bevölkerung ausschlaggebend – einen eigenen Kirchenbau errichten ließ. Diese erste Kirche in Hall dürfte bereits dem Heiligen Kreuz geweiht gewesen sein und blieb eine Filiale der großen Mutterpfarre St. Amandus in der Pfarre Admont. Patres des Stiftes Admont versahen fortan die Seelsorge in Hall, wenngleich bis ins frühe 17. Jahrhundert nur an Freitagen Gottesdienste gefeiert wurden (diese Freitagsgottesdienste haben sich bis heute erhalten!). Regelmäßige Messfeiern an Sonn- und Festtagen sind erst ab 1675 belegt, als Hall einen eigenen und ständigen Seelsorger erhielt.

Die Hl. Kreuz Kirche wurde in der Neuzeit immer wieder den verschiedensten Renovierungs- und Umbauarbeiten unterzogen. Maßgeblich waren hierbei die Arbeiten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die dem Kirchenbau seine gegenwärtige Gestalt verliehen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der barocke Tabernakelaufbau (Veit Königer, 1776) aus der Pfarrkirche hl. Bartholomäus in Landl nach Hall übertragen. Wenig später erwarb man auch die dazu passende Barockmonstranz.

Aus heutiger Sicht unglücklich und historisch-künstlerisch unangebracht waren die Umgestaltungen im Kircheninnenraum am Beginn der 1970er-Jahre: Abbau der beiden Seitenaltäre, der Kanzel, des Kommuniongitters und des Oratoriums, Entfernen der spätbarocken Kulissenmalerei am Hochaltar und völlige (kahle) Neugestaltung der Altarwand. Bei neuerlichen Innenrenovierungen 1984 und 1994 konnte aber glücklicherweise manches rückgängig gemacht werden. Im Zuge dieser Arbeiten wurden an der Altarwand Secco-Malereien aus dem 18. Jahrhundert entdeckt, die man freilegen konnte. 1995 wurde in festlicher Art und Weise die 900-Jahr-Feier der Kirche in Hall begangen. 2013 wurde die Kirche im Innenbereich ausgemalt und teilweise umgestaltet. Zeitgleich erhielt der Kirchturm ein neues Holzschindeldach und eine 4. Glocke; auch das Turmkreuz wurde erneuert. 2014 erfolgte schließlich die Gesamt-Außenrenovierung der Kirche, die nun wieder in neuem Glanz erstrahlt.

Wallfahrten zum Hl. Kreuz

Die Haller Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mit Reliquien ausgestattet, die einen direkten Bezug zum Leiden und Sterben Jesu haben und die Ziel von Wallfahrern und Pilgern wurden. Nennenswert sind die beiden großen Reliquienschreine am Hochaltar, mit zwei Berührungsreliquien: Einer Lanze und einem Nagel. Eine Kostbarkeit ist sicherlich die Monstranz mit einem Partikel vom Kreuz Jesu. Dieser wurde 1703 von Leonhard Graf Moggau der Haller Kirche geschenkt und in einer Monstranz (aus dem Stift Göss) gefasst. In der Barockzeit sind große Wallfahrten nach Hall belegt von Gaishorn, St. Gallen, Weng im Gesäuse und Admont. Ab 1702 wurden unter Abt Gottfried III. zwei Kapellen am Weg von Admont nach Hall errichtet.

Später folgten weitere Kapellen, in gleicher Bauweise, mit Darstellungen der Passion Jesu. Dieser Prozessionsweg wurde besonders in der Fastenzeit rege beschritten. Heute ist es ruhiger geworden, obwohl nach wie vor Pilger zum Hl. Kreuz nach Hall kommen: aus Weng im Gesäuse am zweiten Bitttag und vom Frauenberg am Fest der Kreuzerhöhung.

Innenraum der Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz in Hall.

Beschreibung der Pfarrkirche Hall

Die Pfarrkirche zum Hl. Kreuz in Hall liegt erhaben auf einem Hügel oberhalb des Dorfes, umgeben vom ummauerten Friedhof. Die nach außen eher schmucklose Kirche wird bekrönt von einem Dachreiter mit barocker Haube (Schindeldach und Turmkreuz 2013 erneuert). Im Inneren überrascht die Geräumigkeit – ein lichtes, vierjochiges Langhaus und ein einjochiger Chorraum mit geradem Schluss. Das Kirchengewölbe mit Stuckfelderteilung stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde bei den letzten Renovierungen in den Originalfarben der Barockzeit ausgemalt.

Einrichtung

Hochaltar: Barocker, vergoldeter Tabernakelaufbau, mit Engel und Reliquienschreine, von Veit Königer (1776), 1908 aus der Pfarrkirche Landl übertragen. Darüber eine Kreuzigungsgruppe von Josef Stammel (1750). An der Altarwand wurden 1984 Seccomalereien aus dem 18. Jahrhundert freigelegt – ergänzt durch Wappen jener Äbte von Admont, die als Pfarrvikare in Hall dienten (Gottfried III. O.S.B., Anselm Lürzer von Zechenthal O.S.B., Zeno Müller O.S.B., Benedikt Schlömicher O.S.B.), seitlich davon zwei Schutzengelstatuen (1707).

Barocke Bilder: Die beiden ehemaligen Seitenaltarbilder und deren Oberbilder (Nordwand: hl. Benedikt, darüber hl. Florian; Südwand: hl. Dominikus, darüber hl. Johannes Nepomuk). Vier Bilder der lateinischen Kirchenlehrer: Gregor, Ambrosius, Augustinus und Hieronymus (alle 18. Jahrhundert).

Marienkapelle (unter der Orgelempore): Kleiner Altaraufbau aus Resten ehemaliger Altäre mit einem barocken Maria-Himmelfahrtsbild. Statue der Madonna mit Kind (Kopie einer gotischen Skulptur) zwischen zwei adorierenden Engeln (19. Jahrhundert), darüber geschnitztes Rankenwerk (ehem. Seitenaltaraufbau). Statue des Gegeißelten Heilands an der Südwand des Kirchenschiffes (18. Jahrhundert).

Kreuzwegbilder an den Langhauswänden von Richard Kühlwein (Regensburg, 1910).

Schmiedeeiserne Kunstwerke gefertigt vom Schmiedemeister Gasteiner aus Admont (1970er-Jahre): Ambo, Osterkerzenleuchter, Taufsteindeckel.

Orgel: swiki:Josef Mauracher 1891: ein Manual und Pedal; sechs Register;

Glocken

  • 1. Glocke: "hl. Benedikt", Gießerei Perner (Passau) 1981, Ton h´ (Stifter: Abt Benedikt Schlömicher O.S.B.)
  • 2. Glocke: "hl. Maria", Gießerei Perner (Passau) 1981, Ton e´´ (Stifterin: Adelheid Wagner)
  • 3. Glocke: "hl. Kreuz", Gießerei Perner (Passau) 1981, Ton g´´ (Stifterin: Anna Seebacher)
  • 4. Glocke: "hl. Johannes der Täufer, Sankt Florian 1954, Ton h´´ (Stifter: P. Maximilian Schiefermüller O.S.B.)

Gottesdienstzeiten

Sonntag: 09:00 Uhr bzw. jeden ersten Sonntag im Monat um 18:30 Uhr, Freitag: 18:30 Uhr, Anbetung am ersten Freitag im Monat von 18:00 bis 18:30 Uhr

Bildergalerie

Quelle

Einzelnachweis

  1. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWiki