Pesendorfer'sches Stahl- und Walzwerk

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Das Pesendorfer'sches Stahl- und Walzwerk in Rottenmann ist ein nicht mehr bestehendes Hammerwerk.

Geschichte

Im Raum Rottenmann gab es zu Beginn des 17. Jahrhunderts nachweislich mehrere Sensenschmieden und kleine Hammerwerke. Allerdings ist die Stahlverarbeitung in Rottenmann viel älter.

1815 kaufte Josef Pesendorfer den Mauthammer, 1823 das Sensenwerk der "Waidhofener Sensenhandlungs Compagnie".

Für das Stahl- und Walzwerk hatte Pesendorfer die Konzession zum Betrieb zweier Frischfeuer, zweier Streck- und eines Blechhammers. 1824 kam dann noch die Konzession für ein Blechwalzwerk und Flammöfen für Torfbefeuerung</nowiki> hinzu. 1841 erweiterte er den Betrieb um die Konzession für vier Puddelöfen mit Torffeuerung, wobei das Torf aus dem Gamper Moos in Selzthal kam. 1842 kam das Fürst'sche Hammerwerk sowie die Konzession für Frischfeuer und Streckwalzwerk dazu. Zu dieser Zeit war Torf bereits der wichtigste Wärmeträger für Puddel- und Wärmöfen.

Als letztes erwarb Pesendorfer noch 1853 das Friedau'sche Hammerwerk in Liezen.

1856 starb Pesendorfer und die Unternehmen wurden von seinen Erben weitergeführt.

Um 1870 wurden zwei Puddelöfen, Frischfeuer, acht Walzstrecken betrieben, mit denen 1 400 Tonnen Bleck und 150 Tonnen geschmiedete Achsen produziert wurden.

Es wurde vom Pesendorfer'schen Hammerwerk beliefert.

1893 erfolgte der Verkauf an die Brüder Lapp in Rottenmann und es kam zur Auflassung der eigenen Stahlproduktion. 1909/10 kam es zu einer Umstrukturierung im Betrieb, der mit moderner Blechproduktion und einer neuen Schmiede sowie je ein Elektro- und Siemens-Martin-Ofen.

Die beste Auslastung erreichte der Betrieb während des Ersten Weltkrieg. Darum entstand der Neubau eines Siemens-Martin-Ofens. Nach Kriegsende kam es zur Bildung der "Rottenmanner Eisenwerke AG, vorm. Brüder Lapp".

1930 wird die Creditanstalt Mehrheitseigentümer. Es wurde versucht, das Werk an die "Österreichische Alpine Montangesellschaft" zu verkaufen, was jedoch scheiterte. Ein neuer Elektrofen wurde dann 1934 in Betrieb genommen. 1937 kam es dann doch zu einem Verkauf an Schmid-Schmidsfelden und es gab Pläne für einen großzügigen Ausbau. Doch 1941 wurde die Stahlerzeugung aufgelassen und an die "Palten-Stahlindustrie Ges.m.b.H." verkauft.

1959 erfolgte ein neuerlicher Verkauf an die "Bauknecht Ges.m.b.H.", heute "Austria Haustechnik Ges.m.b.H.".

Quelle