Pürgschachener Moor

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Das Pürgschachener Moor 2010 mit Buchstein- und Hochtorgruppe.
Pürgschachener Moor im Nebel mit Buchstein im Hintergrund.
Pürgschachener Moor im Herbst.
Pürgschachener Moor 1824, Kartenausschnitt aus dem Franziszeischen Kataster.

Das Pürgschachener Moor ist ein Moor in den Auen der mittleren Enns in Ardning.

Allgemeines

Das mit 62 Hektar größte von Österreichs Hochmooren in einem Talboden ist ein Relikt des Ennsgletschers. Nach dessen Abschmelzen blieb eine Moorlandschaft im mittleren Ennstal übrig, die Enns zog in Schlingen durch das aufgeschüttete Tal. Nach der Ennsregulierung ab 1860 wurde der Fluss tiefer gelegt, die Moore wurden zur Torfnutzung verwendet. Nur das Pürgschachen Moor wurde davon verschont und bildet ein Archiv eines über zehntausend Jahre alten seltenen Biotops.

Das Pürgschachener Moor ist seit September 1991 eines von 22 Ramsar Gebieten[1] in Österreich. Das Natura 2000-Gebiet wurde mit Entscheidung der Europäischen Kommission vom 22. Dezember 2003 zusammen mit den ennsnahe Bereichen zwischen Selzthal und dem Gesäuseeingang zum Europaschutzgebiet Nr. 6 erklärt.

Fleischfressende Pflanzen wie der kleine Sonnentau und seltene Moose zeugen vom Überlebenskampf im stickstoffarmen Moor.

Doch nicht nur letzte unberührte Natur kann bewundert und begangen werden. Vor Jahrhunderten wurden wenige Meter östlich, nahe der Mündung des Metschitzbaches in die Enns, in einer großen Lehmgrube Ziegel geschlagen. Benötigt wurden sie ab dem 16. Jahrhundert für den Umbau der Wallfahrtskirche Frauenberg und für Neubauten im Benediktinerstift Admont. Auf Flößen wurden bis zu zehn Tonnen Ziegel pro Fahrt auf der Enns nach Admont verfrachtet: Die Zieglen werden jeder Zeit per Wasser von dem Stadl zu dem Stüfft gefüehret, solten auf ainmahl bringen wenigstens 2 500 Ziegl. (Admonter Stiftsarchiv 1719).

Moorbeschreibung

Die nachstehende Beschreibung des Pürgschachener Moores stammt vom Moorschutzverein Pürgschachen:

Gütesiegel

Der Moorschutzverein hat einen Naturerlebnisweg rund um das Moor angelegt. Dessen sensibelsten Bereich kann man durch einen Stichweg betreten und von einem Turm das streng gehütete, zentrale öde Moor bewundern.

Unter 120 österreichweit überprüften Themenwegen wurde der Moorschutzverein Pürgschachen für seinen Rundweg mit dem Gütesiegel "Themenweg des Jahres 2014" ausgezeichnet.

Der Kriterienkatalog

Das Klagenfurter Institut für Ökologie, das mit der Überprüfung beauftragt war, erstellte im Vorfeld einen Kriterienkatalog. Die drei Hauptpunkte: Inhalt, Gestaltung und Betreuung wurden aufgegliedert, sodass schließlich 99 Punkte für die Qualitätsbeurteilung zum Tragen kamen. 34 der kontrollierten Themenwege erfüllten die Anforderungen, einer davon der Rundweg im Pürgschachener Moor.

Besonders bemerkenswert ist diese Auszeichnung deshalb, weil der Moorschutzverein damit auf einer Ebene mit Nationalparks und Naturparks steht.

Bildergalerie

weitere Bilder

  Pürgschachener Moor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen

  • Hasitschka, Josef: Das Gesäuse als Beilage zur digitalen Wanderkarte, 2012, 1. Auflage (Original: Hasitschka,_Wegpunkte_Gesäuse_red.pdf‎)
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Einzelnachweise