Ostersonntag

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Am Morgen des Ostersonntags bekommen im Ennstal alle Familienmitglieder ein kleines Ostergeschenk, ein buntes Ei, ein Nest mit Süßigkeiten oder die Kinder auch etwas zum Anziehen und Spielen.

Selbst gebackene Osternester aus bestem Kipferlteig mit einem gefärbten Ei in der Mitte sind dabei eine Spezialität der Öblarner Bäuerinnen. Brauch ist der gemeinsame Besuch des Hochamtes und das anschließende Suchen der Osternester durch die Kinder.

Eierpecken

Ein beliebter Brauch ist nach dem Aufstöbern der Osternester auch das Eierpecken. Zwei Personen – Kinder oder Erwachsene – halten ihre Eier gut umschlossen in den Händen und versuchen nun, das des Gegners mit einem gezielten "Pecker" anzuschlagen. Wem dies gelingt, dem gehört auch das gegnerische Ei.

Osteressen

Zu Mittag wird in Lassing der letzte Böllerschuss – der sogenannte Bratlschuss – abgefeuert.

Vor dem Mittagessen gibt es in manchen Häusern noch das Weihfleisch als Vorspeise, danach kommt ein richtiges Festessen auf den Tisch. Alte Eigner Bauern haben es so beschrieben: Leberknödelsuppe, Krenfleisch vom Schwein, Bratl mit Beilagen, Schneeballen (eine in Fett heraus gebackene Ennstaler Spezialität) und zuletzt noch verschiedene Kleingebäcke. Jeder der Hausleute und Bediensteten bekam ein eigenes Brotkörbchen, in das er die nicht verzehrten Speisen hineinlegen und aufbewahren konnte.

Osterbühelspringen

Ein Brauch, den es nicht mehr gibt, wird aus Gröbming und Schladming erzählt: vom Osterbühelspringen, das auch am Michaelerberg, Gössenberg, Pruggererberg und im Sattental bekannt war. Zwei der Plätze, wo die kleinen Feuer angebrannt wurden, waren am Hintereggerbichl im Sattental und auf der Bauernstell am Gössenberg. Beteiligen konnten sich Burschen und Mädchen, die sich in der Reihe paarweise hintereinander aufstellen mussten. Bei den Burschen musste einer mehr sein, der sich dann vor die Reihe stellte und den "Hahn" spielte. Begonnen wurde das "Osterbichlspringen" mit dem Hahn, der zu den Paaren schreien musste: "Kikeriki, das hintere Paarl herfie". Nachdem der Hahn geschrien hatte, lief nun das letzte Paar getrennt links und rechts der Reihe nach vorne und der Hahn versuchte, das Mädchen zu fangen. Erwischte er das Mädchen, dann stellte sich das vorderste Paar in die Reihe und der allein gebliebene Bursche musste als Hahn weitermachen, so lange, bis er ein Dirndl fangen konnte. Der letzte Hahn blieb es ein Jahr lang und musste im nächsten Jahr wieder als Hahn beginnen.

Quelle


Ein Beitrag im Rahmen des Leader-Projekts "Heimatkunde - heimatkundig"
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