Krafthaus Hieflau

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Das Krafthaus Hieflau in der ehemaligen Gemeinde Hieflau, heute Landl, beherbergt die Krafterzeugung zweier Wasserkraftwerke, des Kraftwerks Hieflau und des Wasserkraftwerks Hieflau-Erzbach.

Technik

1956 wurde mit zunächst zwei Maschinensätzen, bestehend aus vertikal montierten Francis-Spiralturbinen mit aufgesetztem Generator, der Betrieb aufgenommen. 1965 wurde das Kraftwerk um einen dritten Maschinensatz erweitert.

2007 startete ein umfassendes Erweiterungsprojekt für das leistungsstärkste Wasserkraftwerk der Steiermark. Ein neues Wehrkraftwerk in Gstatterboden nutzt die Energie der Restwasserstrecke der Enns, ein zweiter, sechs Kilometer langer Triebwasserstollen erhöht den Wassereinzug zum modernisierten Wagspeicher und zum Krafthaus in Hieflau. Die drei Maschinensätze wurden im Zuge einer Effizienzsteigerung komplett zerlegt, die Francis-Turbinen erhielten dabei neue Laufräder.

Bautechnik

  • Turbinen und Generatoren:

Drei Francis-Turbinen mit vertikalen Wellen und Blechspiralen, geliefert von Voith zusammen mit der Maschinenfabrik Andritz, weisen bei einer Nennfallhöhe von 85 m eine Nennleistung von 19.430 kW auf. Der Laufrad-Durchmesser beträgt 2,29 m, die Schluckfähigkeit der drei Turbinen mit je 20 Leitschaufeln 28 m³/s Alle drei Turbinen sind mit Reglern von Escher-Wyss aus dem Jahr 1955 ausgestattet. Die direkt gekuppelten 25 000 kVA-Drehstrom-Synchrongeneratoren sind Produkte der ELIN Union und liefern Elektrizität mit einer Nennspannung von 10,5 kV.

  • Transformatoren:

Die gewonnene Energie wird über drei 25 000 kVA-Maschinentransformatoren von der Elin Union auf 110 kV hochgespannt und über eine Einschleifung der Leitung Hessenberg - Ernsthofen abgeleitet. Zusätzlich verfügt das Werk über einen 400 kVA-Eigenbedarfs-Transformator von der Elin Union zur Umspannung von 30 kV auf 400 V (Baujahr 1988) sowie einen 400 kVA-Transformator ebenfalls von Elin (Baujahr 1989) zur Verbindung der 10 kV- mit der 400 V-Spannungsebene.

  • Hubwerke:

Waagner-Biró aus Wien lieferte 1954 einen Brückenkran für die Maschinenhalle mit Hubwerken zu 100 t und 10 t. Zum Setzen der Unterwasser-Dammtafeln steht ein Bockkran von der Maschinenfabrik Andritz bei Graz mit einer maximalen Traglast von 2 x 4 t zur Verfügung. Das Bauhoflager besitzt eine 2 Tonnen Deckenlaufkatze mit einem manuellen Kettenzug, der Klappenanbau auf der Reglerebene wird von einem 10 Tonnen Brückenkran der Schwechater Maschinenbau-Firma J. Wessely bestrichen (Baujahr 1955). Die Hauptwerkstätte neben der Maschinenhalle verfügt über kein Hubwerk.

Quellen