Konrad Reifschneider

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Konrad Kurt Reifschneider (* 25. Juni[1] 1909 in Wien; † 2. Juli 1935 im Gesäuse abgestürzt) war ein österreichischer Alpinist.

Leben

Von 1929 bis 1933 studierte Reifschneider an der Universität in Wien Geografie. Nach Beendigung seines Studiums arbeitete er in einer Lebensmittelgroßhandlung in Wien.

Anfang der 1930er-Jahre zählt er zu den besten Wiener Bergsteiger. Seine bedeutenden Bergfahrten, zum Teil allein, führte er den Ostalpen aus. 1929 war er Gründungsmitglied der Bergsteigergruppe im Österreichischen Touristenklub (ÖTK), später Mitarbeiter in der Hauptleitung sowie in der Wiener Zentrale im der damaligen Sektion ÖTK (des DÖAV), weiters auch im Ausflugsausschuss, in der Skivereinigung, der Akademikergilde und der Bergsteigerschule sowie in der alpinen Rettungsmannschaft.

Seine Begleiter: R. Klose, F. Krippner, H. Matouscheck, E. Mille (s. d.), F. Schmid, K. Zahlbruckner und andere.

Am 28. Juni 1935 fuhr Reifschneider um 22 Uhr ins Gesäuse, wo er in den nächsten Tagen einige Bergfahrten im Gebiet der Planspitze unternahm. Vom 1. auf 2. Juli nächtigte er in der Haindlkarhütte und stieg in der Früh mit zwei Gefährten zur Ersteigung der Roßkuppe über die Nordwestkante auf, eine der schwierigsten Touren im Gesäuse.

Bei dem sehr schwierigen sogenannten "Heinriss" glitt Reifschneider, der als erster ging, von den winzigen Tritten der überhängenden Stelle ab und stürzte in die Tiefe. Das Seil, das durch mehrere Karabiner lief und den Sturz auffangen hätte sollen, riss jedoch und Reifschneider stürzte mehrere hundert Meter im freien Fall in den Tod.

Die Bergung seines Leichnams erfolgte am nächsten Tag und wurde nach Johnsbach gebracht, wer er am 4. Juli am dortigen Bergsteigerfriedhof begraben wurde.

Neue Bergfahrten

Großer Ödstein, Winterersteigung (1930)
Ödsteinkarturm, Nordwestwand (1931)
Admonter Reichenstein, Nordwestwand (1932)
Großer Buchstein, unmittelbarer Nordostgrat (1933)
Scheiblingstein, Westwand (1934)
alle in den Ennstaler Alpen;
Nordwestliche Cadinspitze, Westwand und Überschreitung der drei Gipfeltürme (1930),
in der Cadingruppe, Ampezzaner Dolomiten;
R.-Schmid-Steig (1931) und Kagraner Steig (1932), beide Hohe Wand;
Sandling, Skiersteigung (1934),
Trisselwand, Westwand (1935), beide Totes Gebirge;
swiki:Hochkönig, Südwandband und Winterersteigung, Taghaube, Winterersteigung (alle 1933), Großer Bratschenkopf, Südwestwand und Westschlucht (beide 1934), Hochköniggruppe,
alle in den Salzburger Kalkalpen;
Großer Fermedaturm, Südwestwand und Gran Odla, Südostgrat (beide 1934),
Geislergruppe, Grödener Dolomiten;

Quellen

→ Fahrtenberrichte in ÖTZ 50, 1930, S. 123, 51, 1931, S. 122, 53, 1933, S. 34, 100 f., 114, 54, 1934, S. 126, 55, 1935, S. 66 f., 75 f., 56, 1936, S. 91 f., 57, 1937, S. 59.
  • ANNO, Österreichische Touristenzeitung, Ausgabe vom 15. August 1935, Seite 61
  1. Die Quelle ANNO schreibt 27. Juni