Karl Glawischnig

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Steirische Volkskulturpreise 2006: Im Bild von links Dipl.-Ing. Karl Glawischnig, Obmann des Vereines Schloss Trautenfels, Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer und Dipl.-Ing. Mag. Dr. Alois Leitner bei der Verleihung des Steirischen Volkskulturpreises 2006 im Weißen Saal der Grazer Burg.

Hofrat Architekt Dipl.-Ing. Karl Glawischnig (* November 1942 in Villach) ist Leiter der Baubezirksbehörde Liezen i. R. und war 28 Jahre Obmann des Vereins Schloss Trautenfels und ist seit 2021 dessen Ehrenobmann.

Leben

Seine Leidenschaft ist alles was mit Bauen zusammenhängt. Der graduierte Diplomingenieur und gelernte Architekt Karl Glawischnig hat in seinen über 30 Berufsjahren die Ortsbildszene und Baukultur des Ennstales, der ganzen Region, positiv beeinflusst und entscheidend mitgeprägt. Für die Feier seines 70. Geburtstags wählte der Hofrat eines der Baujuwele der Region, den historischen Pfarrhof Pürgg.

Empfangen von einer Ausseer Musikgruppe mit viel Schwung und begleitet von einem hervorragenden Buffet aus der Haubenküche des Pürgger Gasthofs Krenn sowie umsorgt von Wirtin und Bürgermeisterin Barbara Krenn, entwickelte sich der Abend zu einer rundum lustigen Sache. Da durften natürlich auch gereimte und liebevoll vorgetragene "Jugendsünden" des so gar nicht trockenen Beamten Karl Glawischnig nicht fehlen. Sein Humor war ihm Gott sei Dank auch in den elf Jahren als Chef der Baubezirksleitung Liezen nicht abhanden gekommen.

Ende November 1942 in Villach geboren, besuchte Karl Glawischnig nach Pflichtschuljahren in Kärnten die HTL für Hoch- und Tiefbau in Graz und setzte seine Ausbildung an der TU Graz im Fach Architektur bis zur Graduierung als Diplomingenieur fort. Es folgten Praxisjahre bei Baufirmen und Architekturbüros in Kärnten und Steiermark sowie in Hamburg und schließlich eine Berufung als Assistent an die Grazer Ortweinschule. Im März 1975 trat der jungen Baufachmann in die Baubezirksleitung Liezen ein und wurde dort mit Aufgaben im Hochbau, im Natur- und Landschaftsschutz betraut bis ihm 1995 die Führung des Baubezirkes Liezen übertragen wurde, den er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 mit Kompetenz und Umsicht leitete. Darüber hinaus war Karl Glawischnig viel in Raumordnungsfragen der Gemeinden aktiv, in Kooperationen wie "Bergregion Oberes Ennstal", als Ortsbild-Sachverständiger und als Berater bei drei Landesausstellungen in der Region tätig und führt jetzt noch als kulturell Aktiver die Geschicke des Vereines Schloss Trautenfels.

Im Jahr 1972 heiratete er seine Uli – die zwei Kinder Katja und Gregor sind mittlerweile erwachsen und stehen im Beruf. Katja machte ihn mit Timon und Constantin mittlerweile zum Opa. Aufregung riefen die für Karl Glawischnig genau an seinem Geburtstag eingetroffenen Glückwünsche aus Wien, Übersee, London und Rom hervor. Die Post von HBP Heinz Fischer, von Arnie Schwarzenegger, der ihm schrieb: "Dear Korl, wir bleiben die Oiden" oder Queen Elizabeth, die ihm "much health" wünschte und von Papst Benedikt XVI. an ihn, den gläubigen Protestanten als Vertreter einer "gelebten Ökumene" trug überraschenderweise den Liezener Poststempel. Dass sein Fest zum runden Siebziger darob und überhaupt eine lustige Sache war, kann man sich vorstellen.

Verein Schloss Trautenfels

Als Leiter der Baubehörde kam er im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit mit dem 1983 gegründeten Verein Schloss Trautenfels in Kontakt. das Land Steiermark hatte beschlossen, Schloss Trautenfels 1992 zum Standort für die Landesausstellung Lust und Leid. Barocke Kunst - barocker Alltag zu renovieren und mit einer modernen Ausstellungs-Infrastruktur auszustatten. Der Verein Schloss Trautenfels wurde mit der Koordination dieses Großprojektes beauftragt. Da bei dieser Generalsanierung auch umfangreiche finanzielle Mittel des Landes zum Einsatz kamen, hatte die Baubehörde vor Ort, die Baubezirksleitung Liezen, den Auftrag, das Vorhaben mit Fachexpertise zu begleiten. So kam Karl Glawischnig Ende der 1980er-Jahre in den Bauausschuss des Vereins Schloss Trautenfels.

Am 28. September 1990 wurde er als Beirat in den Vorstand des Vereins kooptiert. Sein Interesse an Geschichte, Kultur und Kunst zeigte sich in vielen Zusammenkünften. Dankenswerterweise erklärte er sich nach dem plötzlichen Tod des Obmannes Hubert Schwab spontan bereit, die Leitungsfunktion im Verein Schloss Trautenfels zu übernehmen. Die Mitgliederversammlung wählte ihn am 9. Juli 1993 zum neuen Obmann.

Von Anfang an hatte Karl Glawischnig die Vision einer kulturellen Achse in der Mitte des Bezirks Liezen: Das Schloss Trautenfels - die Burg Strechau - das Benediktinerstift Admont. Diese drei historischen Institutionen spiegeln die jahrhundertealte Geschichte des Ennstaler Siedlungsraumes wider.

Am 18. November 2021 hatte Karl Glawischnig die Obmannfunktion nach 28 Jahren an Rainer Kienreich übergeben.

Quellen

Zeitfolge