Josef Walcher

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Sepp Walcher Sepp im Ziel von Val d´Isère, Frankreich, 1977.
In Aktion auf der Streif in Kitzbühel, Tirol, 1980.
Sepp Walcher in Wengen, Schweiz, 1978, letzter Schwung vor dem Hundsschopf-Sprung
Skulptur von Josef Walcher am Rathausplatz Schladming.

Josef "Sepp" Walcher (* 8. Dezember 1954 in Schladming; † 22. Jänner 1984 ebenda) war ein Skirennläufer, dessen größter Erfolg der Weltmeistertitel bei der Ski-Weltmeisterschaft 1978 in der Abfahrt war.

Karriere

Schon im Kindesalter wurde Josef Walcher wegen seiner herausragenden Leistungen im Skisport in den Wintersportverein Schladming aufgenommen. Seine Karriere wurde aber immer wieder durch Verletzungen unterbrochen. 1972, nachdem er die Österreichische Meisterschaft in der Abfahrt gewonnen hatte (insgesamt gewann Walcher drei Mal diesen Titel), stieg er in den Kader des Österreichischen Skiverbands auf. Nach einem dritten Platz bei der Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel, Tirol, wurde Josef Walcher ins Olympiateam für die Olympischen Spiele 1976 in Innsbruck, Tirol, aufgenommen. Dort belegte er schließlich den neunten Endrang.

Walcher gewann insgesamt fünf Weltcuprennen, und zwar in

  • Morzine, Frankreich
  • Heavenly Valley, Kalifornien, Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
  • zweimal Kitzbühel
  • Gröden, Südtirol, Italien

Josef Walchers größter Erfolg war allerdings der Weltmeistertitel bei der Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen, Deutschland, 1978.

Olympische Winterspiele in Lake Placid 1980

Am Abend vor dem Abflug zu den Olympischen Winterspielen nach Lake Placid (USA) trafen sich Skistars Sepp Walcher, Peter Wirnsberger, Werner Grissmann und Harti Weirather mit Abfahrtstrainer Charly Kahr und Alpinchef Udo Albl im Restaurant des Salzburger Flughafens. Bei diesem Treffen vereinbarten die vier Skirennläufer, dass sie für dem Abfahrtsbewerb fix gesetzt seien. Der mitreisende Leonhard Stock sei lediglich nur Ersatzmann. Aber die sechs Personen hatten in Salzburg die Rechnung ohne den Zillertaler gemacht. Gleich im ersten Training distanzierte Stock seine Teamkollegen um bis zu vier Sekunden. Darüber hinaus und machte Druck für seine Qualifizierung über die Medien. So unter Druck gesetzt, wollte sich nun Kahr plötzlich nicht mehr an die getroffene Vereinbarung im Salzburger Flughafenrestaurant erinnern. Er musste nun doch eine Qualifikation ansetzen. Zu dieser Qualifikation erschien Grissmann aus Protest ohne Ski am Start. Und auch bei der Qualifikation war der "Ersatzmann" Stock der Schnellste. Nur einen Tag später war Stock Olympiasieger und Peter Wirnsberger Zweiter. Für Wirnsberger war das die größte Niederlage, die er mit den Worten "Mein Silber war nichts wert." kommentierte. Leonhard Stock aber revanchierte sich aber auf seine Weise und jene Journalisten, die seine Aufstellung gefordert hatten, zum Skiurlaub ins Zillertal ein[1].

Ende seiner aktiven Skirennsportkarriere

Seinen Rücktritt vom Skirennsport gab er am Ende der Skisaison 1982 bekannt, in der er bei seiner Heimweltmeisterschaft in Schladming leider nicht zum Zug gekommen war.

Später führte er in seinem Heimatort Schladming eine Pension, ein Café und eine Skihütte. Nur zwei Jahre nach seinem Rücktritt vom aktiven Skisport verunglückte Josef "Sepp" Walcher am 22. Jänner 1984 bei einem Benefiz-Skirennen auf der Hochwurzen tödlich.

Walcher war verheiratet und Vater von drei Kindern.

Besonderheit

Anlässlich des 25. Todestages von Josef Walcher legte der Schladminger Bürgermeister Jürgen Winter ein Blumengesteck an seinem Gedenkstein im Rathauspark nieder. Walcher war Träger des Ehrenringes und Ehrenbürger seiner Heimatstadt Schladming.

Ergebnisse

  • Gesamt Weltcup 1977: 2. Platz im Abfahrtslauf
  • Gesamt Weltcup 1978: 2. Platz im Abfahrtslauf

Olympia

Datum Ort Bewerb Rang
5. Februar 1976 Innsbruck Abfahrt 9

Weltmeisterschaft

Datum Ort Bewerb Rang
29. Jänner 1978 Garmisch-Partenkirchen Abfahrt 1

Weltcup

Datum Ort Bewerb Rang
11. Februar 1973 St. Moritz Abfahrt 2
18. Dezember 1973 Zell am See Abfahrt 3
26. Jänner 1974 Kitzbühel Abfahrt 7
8. Dezember 1974 Val d'Isere Abfahrt 4
15. Dezember 1974 St. Moritz Abfahrt 7
5. Jänner 1975 Garmisch-Partenkirchen Abfahrt 3
10. Jänner 1976 Wengen Abfahrt 10
25. Jänner 1976 Kitzbühel Abfahrt 3
12. März 1976 Aspen Abfahrt 7
18. Dezember 1976 Val Gardena, Gröden Abfahrt 2
8. Jänner 1977 Garmisch-Partenkirchen Abfahrt 5
22. Jänner 1977 Wengen Abfahrt 4
30. Jänner 1977 Morzine, Frankreich Abfahrt 2
31. Jänner 1977 Morzine, Frankreich Abfahrt 1
12. März 1977 Heavenly Valley, Kalifornien, USA Abfahrt 1
13. März 1977 Heavenly Valley, Kalifornien, USA Abfahrt 6
11. Dezember 1977 Val d'Isere Abfahrt 3
18. Dezember 1977 Val Gardena, Gröden Abfahrt 8
20. Jänner 1978 Kitzbühel Abfahrt 1
21. Jänner 1978 Kitzbühel Abfahrt 1
11. Februar 1978 Les Houches Abfahrt 6
11. März 1978 Laax Abfahrt 8
16. Dezember 1978 Val Gardena, Gröden Abfahrt 1
7. Dezember 1979 Val d'Isere Abfahrt 6
16. Dezember 1979 Val Gardena, Gröden Abfahrt 6
6. Jänner 1980 Pra Loup Abfahrt 7
18. Jänner 1980 Wengen Abfahrt 2
19. Jänner 1980 Wengen Abfahrt 5
21. Dezember 1980 St. Moritz Abfahrt 7
24. Jänner 1981 Wengen Abfahrt 8
31. Jänner 1981 St. Anton Abfahrt 5
21. Dezember 1981 Crans-Montana Abfahrt 7
27. Februar 1982 Whistler Abfahrt 10

Bilder

  • Josef Walcher – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Josef Walcher"

Einzelnachweise

  1. Quelle swiki:Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 19. Dezember 2013 Hundertstel ruinierten Karrieren