Johann Nepomuk Novak

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Johann Nepomuk Novak war um 1900 Vikar in Schladming.

Leben

Am 23. September 1792 richtete er an seine vorgesetzte Kirchenbehörde den dringenden Appell, den Schließungsbefehl der Annenkapelle doch zu überdenken, denn "1. besitzt sie nichts, 2. ist sie nicht hinderlich, 3. steht sie über dem unterirdischen Gewölbe, wo die Todtenbeiner verschlossen sind, 4. die Niederreissung und Schuttwegräumung mehr kosten würde als der Vorteil davon beträgt, 5. als der einzige Einsetzungsort für Leichname bey epidemischen Krankheiten nothwendig ist."

Als er im Jahre 1805 mit der Schulaufsicht im Dekanatsbezirk Haus betraut wurde, herrschte im Lande eine große wirtschaftliche Not. Die Stelle des Schulaufsehers war keineswegs mit einer höheren finanziellen Dotierung verbunden, sondern man erachtete es von amtlicher Stelle aus für gegeben, dass der Schulaufseher seine mit diesem Amt verbundenen Mehrauslagen zunächst aus eigener Tasche bevorschusst, bis eine Refundierung von Amts wegen erfolgen würde. Leider dauerte dies aber oft ungebührlich lange, sodass zum Beispiel auch in unserem Falle Johann Nepomuk Novak gezwungen war, in aller Untertänigkeit sich an das "Hochansehnliche K.K. Gubernium" zu wenden und zu bitten, dass man ihm endlich seine Auslagen ersetzen möge.

"Als dem Unterzeichneten die Schulaufsicht im Dekantsbereiche aufgetragen wurde, hatte man ihm nicht auchzugleich die Mittel angewiesen zur Bestreitung der Auslagen, welche das Amt nothwendig machen würde. Indessen ist das Einkommen des Pfarrvikars zu Schladming von der Beschaffenheit,daß er vor 12 Jahren in der Mitte zwischen Mangel und Oberflusß damit durchkam, jetzt aber bey den hohen Preisen alter Lebensmittel den Kaplan eine bessere Kost vergeblich wünschen lassen muß; desto unvermögender empfindet er sich zudem nicht unbeträchtlichen Aufwande wegen des ihm zugetheilten neuen amtes. Der unterthänigst Unterzeichnete bittet daher um den Ersatz der Ausgaben, die ihm in diesen Amtsgeschäften zugestanden werden mögen, das sind Briefgelder, Schreibmaterialien, und Beiahnung für Abschreiber, deren er sich nicht oft, aber nicht ganz entbehren kann.
Schladming den 21. Februar 1807."

Scheinbar bekam Novak auf dieses Schreiben keine Antwort, denn am 11. April 1807 urgiert er abermals an das Gubernium seine Außenstände und wird wegen der herrschenden Wirtschaftskrise im Land noch deutlicher:

"Der Umstand, daß die Preise der Lebensmittel und hieimit auch der anderen Waaren und Arbeiten auf eine unegewöhnliche Höhe gestiegen sind, daß der Unterzeichnete alte Einnahmen in Papiergeld und im geringen Theil in Kupfermünze bezieht, mit welchen man beinahe zur Hälfte alles theuer bezahlen muß, daß auch die Verpflegung des Kaplans in diesen Umständen noch einmal so viel als vor 10 Jahren kostet, bringt der unterthänigst Unterzeichnete mit der Bitte umbaldigen Ersatz seiner aufgelauffenen Unkosten vor."

Quelle